Leben auf engstem Raum: Überraschend geräumig 45 Quadratmeter, die mehr in Zonen als in Zimmer aufgeteilt sind. Rund 160.000 Euro haben Stefanie und Carlos Fischer Fernandez in das Haus investiert. Klare Formen, viel Holz, viel Licht, modern und gleichzeitig so puristisch wie möglich ist es eingerichtet. Strom kommt von Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Hauses und der anliegenden Garage, Regenwasser wird in einer unter der Erde liegenden Zisterne gesammelt.
Das Haus wirkt innen überraschend geräumig für die vermeintlich geringe Quadratmeterzahl. Ein langgezogener Raum im Erdgeschoss dient als Küche, Garderobe, Foyer, Esszimmer und Treppenhaus. Im ersten Stock gibt es auf der einen Seite ein kleines Wohnzimmer, auf der anderen befindet sich das elterliche Schlafzimmer. Web-Entwickler Carlos nutzt es auch als Arbeitsraum.
Dank Kopfhörern mit Lärmunterdrückung kann er hier auch dann gut arbeiten, wenn die Kinder eine Etage tiefer spielen. Gleichzeitig befindet sich in seinem Büro auf dem Rechner auch die “Kommando-Zentrale” für das smart gesteuerte Haus. Stromverbrauch, CO₂-Gehalt der Luft, Heizung, Musik – das Tiny House bietet viele digitale Spielmöglichkeiten.
Homeoffice als Basis
Stefanie Fischer Fernandez wollte der Stadt den Rücken kehren. Die Familie hatte längere Zeit in Fürth gelebt. Um zu entschleunigen, sich selbst und die Natur wiederzufinden, suchten Stefanie und Carlos lange nach einer passenden Möglichkeit. “Homeoffice” war dabei das entscheidende Stichwort.
Stefanie Fischer Fernandez arbeitet als Umweltingenieurin und Yoga-Trainerin. Beiden Tätigkeiten kann sie überwiegend von daheim aus nachgehen, genauso wie ihr Mann Carlos. Das waren die beruflichen Voraussetzungen für ein Leben in der Fränkischen Schweiz.
Tiny house ist, wenn dir der Kapitalismus dein unverschuldetes Unvermögen, ausreichend großes Wohneigentum zu erwerben, als “life style choice” verkauft.
Wobei der Unterschied in den Kosten zwischen einem tiny house und einem Fertighaus auch nicht riesig sein muss. Das muss man sich beides erst einmal leisten können.
Mir hat mal jemand erzählt, dass Tiny-Houses die schlechteste Form bezüglich Energieeffizienz darstellen, weil sie die größte Außenfläche bezüglich des nutzbaren Wohnraums haben und durch ihre Ebenerdigkeit durchaus zur Bodenversiegelung beitragen.
Vielleicht schwingt da auch eine gehörige Portion Romantik mit, in so einem Haus zu wohnen. Meine Eltern hätten dazu “Austragshäusel” gesagt, wenn der junge Bauer den Hof übernimmt.Wobei das wahrscheinlich halt trotz geringerer Effizienz immer noch weniger Energie verbraucht als ein “richtiges” Haus und auch eben weniger Fläche versiegelt. Ich find’s einen durchaus interessanten Kompromiss, wenn man halt ein freistehendes Haus haben möchte.
Seh ich auch so, wird deutlich besser als Einfamilienhaus sein, aber halt schlechter als Mietshaus/Hochhaus etc.
Also “echte” Tiny-Houses sind ohnehin mobil, weil unsere Politik keine “Bauten” in der Art ohne 100 Zertifikate erlaubt, also nichts mit Versiegelung und vom Bewohner selbst-gebaut (auf einen Container Anhänger z.B.).
Daher meist sehr gut gedämmt und mit allerlei Schnickschnack ausgestattet den man nicht erwartet (Fußbodenheizung, 11kW Photovoltaik, Brauch und Nutzwasser Trennung, Elektro/Holzofen-Therme, Vollautomatisiert mit Arduinos)…
Was mich viel mehr anpisst ist, das diese “exit Strategie” vom Lohnsklaventum jetzt auf einmal für Familien als die Lösung dargestellt wird.
Fuck diesen Artikel. Hoboromantik für Familien die sich wegen politik Versagen und Spekulationswahnsinn kein Haus leisten können.
Stell ich mir auch für die Kinder ungut vor, spätestens wenn sie in die Pubertät kommen und mehr Privatsphäre wollen
Das kann ich mir auch gut vorstellen, dass das nicht ohne Reibereien abgeht. Aber die gibt es immer, wenn Kids in die Pubertät kommen.
Oft werden die - wenn sie nicht eh auf Rädern stehen - ebenerdig auf Stelzen gebaut. Da werden ein paar Metallstäbe in die Erde betoniert, Haus drauf, fertig. Klar es wächst dort erstmal nichts mehr, aber die Erde bleibt zum Großteil unangetastet.
Ja ein Hochhaus mit vielen Wohnungen ist wahrscheinlich effizienter, aber für mich eine dystopische Vorstellung wenn alle so leben sollen. Daher würde ich sagen: Kleine Grundstücke in kleinen, begrünten Vierteln ohne Autos = alle glücklicher, immer noch gut für die Umwelt.
Strom kommt von Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Hauses und der anliegenden Garage
Zumal das bei einer Doppelgarage auch nochmal 40-50m² versiegelte Fläche sind. Da hätte man leicht noch 1-2 Stockwerke, je nach Bebauungsplan, oben drauf setzen können.
Dann reicht aber der Strom nicht für zwei weitere Wohneinheiten.
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45 Quadratmeter.
Tiny.
Kannste dir nicht ausdenken.
In Deutschland gehen tiny houses bis 50 m2