Die Erfurter Firma, die den Syrer gerne einstellen würde, nennt das Vorgehen und die Wortwahl der Behörde ‘menschenverachtend’.
Das klingt nach einem Fall für die Dienstaufsichtsbehörde der Erfurter Ausländerbehörde.
Irgendjemand muss da ja einen geradezu lächerlich rechtswidrigen Bescheid unterschrieben haben.
Diese Person ist falsch in ihrem Job und sollte von diesem entbunden werden. Zusätzlich natürlich gerne jede Person, die dieser Person gegenüber weisungsbefugt ist.Das glaubst du nicht wirklich, oder? Ausländer aus Nicht-EU-Staaten und Nicht-Reiche-Verbündete-Staaten (USA, Australien, Israel und so) sind in Deutschland komplett der Willkür der Behörden ausgesetzt.
Ausgeschöpft wird dieser Ermessensspielraum zur Schikane von Ausländern besonders gerne bei Dunklerhäutigen und Muslimen. Und genau so ist das System auch gedacht.
Aus dem Bekanntenkreis kann ich dir verraten, dass auch Ausländer aus sog. “Reiche-Verbündete-Staaten” vollkommen der Willkür der Behörden ausgesetzt sind. Zumindest in dem Kontext wird nach meiner Erfahrung nicht unterschieden zwischen “guten” und “schlechten” Ausländern, sie kriegen alle die “schlechte” Behandlung.
Das ist nicht wahr. Sie können ohne Visum einreisen und sie können ohne Pflicht zur vorherigen Ausreise eine Arbeitserlaubnis beantragen, mit guten Chancen, dass diese genehmigt wird. Und sie können den ergangenen Bescheid von einem deutschen Gericht überprüfen lassen.
Der Rest der Welt braucht ein Visum von der deutschen Botschaft zur Einreise. Und hat praktisch keine Chance, eins zu kriegen oder den ablehnenden Bescheid anzufechten. Wer dann in Deutschland einem potentiellen Arbeitgeber begegnet, der muss trotzdem erstmal wieder ausreisen und kann dann aus dem Ausland mit Unterstützung seines potentiellen Arbeitgebers versuchen, ein Arbeitsvisum zu bekommen.
Wer diese fast unüberwindbaren Hürden genommen hat, da hast du vielleicht recht, der ist natürlich dem ganz normalen oft fremdenfeindlichen, islamophoben und rassistischen deutschen Beamten ausgesetzt.
Das ändert aber nichts daran, dass deine Bekannten gegenüber Migranten aus armen Ländern mit mehrheitlich dunkelhäutiger Bevölkerung gehörig privilegiert sind.
Das ändert aber nichts daran, dass deine Bekannten gegenüber Migranten aus armen Ländern mit mehrheitlich dunkelhäutiger Bevölkerung gehörig privilegiert sind.
Ich wusste gar nicht, dass du meine Bekannten besser kennst als ich…
Der Punkt war, dass Ausländer der Willkür der Behörden ausgesetzt sind. Meine Erfahrung ist, dass das auch für, wie du schreibst “Reiche-Verbündete-Staaten” gilt. Glaub es mir oder lass es, es ändert nix am erlebten.
Was glaube ich nicht wirklich?
Dass da tatsächlich etwas passiert?
Natürlich nicht. Ich bin nicht naiv und kenne Behörden.
In diesem Fall gibt es vielleicht eine minimale Chance ausnahmsweise weil es durch die Medien geht.
Ich mache mir da aber keine Illusion. Mir ist klar, dass Behörden da tagtäglich rechtswidrige Bescheide rauslassen, die mangels wirksamem Rechtsbehelf Gültigkeit erlangen.Dass etwas passieren sollte?
Aber auf jeden Fall.
Verhinderung einer zukünftigen Abschiebung ist auf keinen Fall ein legitimer Grund zur Versagung einer Arbeitserlaubnis und damit ist der Bescheid offenkundig rechtswidrig.
Eventuell nichtig, aber da bin ich nicht tief genug in dem Rechtsgebiet und da die Hürden hier teils sehr hoch sind würde ich mal nicht davon ausgehen.
Keine Sorge! Bald liegt dieser Faulpelz uns nicht mehr auf der Tasche und wird zum arbeiten für 80ct die Stunde gezwungen! /s
Edit:
Der Arbeitszwang geht übrigens wohl auf die AfD zurück (Quelle). Aber selbstverständlich findet die Union das super und auch die SPD ist alles andre als abgeneigt. Wenn man es diesen faulen Ausländern mal so richtig zeigt, dass gibt doch gleich Stimmen von rechts außen … für die AfD.
Irgendwas irgendwas AfD inhaltlich stellen.
Prima Werbung für Deutschland, das extrem dringend auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen ist. Alle Daumen hoch für diese schlaue Strategie!
Solche Geschichten gehen um die Welt, das wird in den einschlägigen Communities weitergetragen. Gibt so Geschichten mit hervorragend qualifizierten Pflegekräften aus Mexiko, die hier so böse verarscht wurden, das die alle zurückgegangen sind und dort ihre Geschichte erzählt haben. Nun ratet mal, aus welchem Land sich niemand mehr nach Deutschland vermitteln lassen will.
Pflegekräften aus Mexiko
Das gleiche mit Pflegekräften von den Philippinen.
Auf den Philippinen ist man sich nicht mehr so sicher. Deutschland wird zusehends als migrationsfeindlich wahrgenommen. Nationale Medien berichteten zuletzt groß über die Demonstrationen gegen rechts in Deutschland: So schrieb der führende „Inquirer“ Anfang Februar: „Die Proteste folgten auf einen Bericht im vergangenen Monat, dass zwei hohe AfD-Mitglieder an einem Treffen teilgenommen hatten, um Pläne zur massenhaften Deportation von Bürgern ausländischen Ursprungs zu diskutieren.“ Das preisgekrönte philippinische Onlineportal „Rappler“ titelte schon 2021 mit Verweis auf die AfD: „Die Verbreitung des Faschismus ist real.“
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Uns springt jeden Tag eine interessierte Person ab.“ Die Sorge davor, man würde in Deutschland schlecht behandelt, steige rapide. „Den Bedarf, den Krankenhäuser und andere Einrichtungen bei uns melden, können wir decken. Wir rekrutieren umso mehr.“ Aber wie lange lässt sich das noch leisten, wenn der Reputationsschaden, den Deutschland gerade erleidet, weiter wächst? „Wenn es so weitergeht, wird bald niemand mehr nach Deutschland wollen“, glaubt Heinen.
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Was man auf den Philippinen außerdem über Deutschland hört? Zum Beispiel, dass sich die Landsleute dort oft nicht wohlfühlen. Das berichtet jedenfalls die interkulturelle Beraterin Grace Lugert-Jose, die sich auf die Integration ausländischer Pflegefachkräfte spezialisiert hat. 2023 hat sie eine Befragung unter 224 in Deutschland arbeitenden Filipinos und Filipinas durchgeführt. Ergebnis: „Die Mehrheit der hier arbeitenden philippinischen Pflegefachkräfte würde befreundeten Kolleginnen die Arbeit in Deutschland nicht empfehlen.“ Zwei Drittel haben Diskriminierung oder Rassismus erlebt.
[…]
Aber so eine Präferenz für Menschen von den Philippinen, wie sie etwa in der CDU/CSU vertreten ist, lässt sich auch als latente Fremdenfeindlichkeit lesen. Denn willkommen sind die Menschen nicht, weil sie sich in Deutschland in die Gesellschaft einbringen wollen, sondern weil sie christlich sind, also nicht allzu fremd. Zudem: An die zehn Prozent der Bevölkerung der Philippinen sind muslimisch. „In Deutschland gibt es wohl Rassismus gegen Muslime“, erklärt eine Pflegekraft, die von Jason Heinens Programm wieder abgesprungen ist. „Ich will damit nichts zu tun haben.“
Zu rassistisch: Philippinische Pflegekräfte wollen nicht nach Deutschland