Rentenpaket II: Hauptsache, die Alten sind fein raus - eviltoast

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Die Ampel aber schreibt ihn nun einseitig zugunsten der Rentnerinnen und Rentner um. Deren Rentenanspruch soll noch mindestens 14 Jahre, also bis 2040, bei statistisch 48 Prozent ihres vorherigen Gehalts liegen. Zugleich aber soll der Beitragssatz für diejenigen, die noch arbeiten, steigen: von jetzt 18,6 Prozent auf 20 ab 2028, und bis 2035 auf 22,3 Prozent. Die Ungerechtigkeit ist offensichtlich: Die Alten sind fein raus, die Jüngeren sollen zahlen.
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  • nuscheltier@feddit.de
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    8 months ago

    Ich oute mich als unwissend und frage, wie man die Rente für diejenigen retten kann, die länger arbeiten müssen und wahrscheinlich noch niedrigere Sätze erhalten.
    Ich sehe nur, dass die Riesterrente ein Reinfall war und befürchte, dass die aktiengestützte Rente auch nicht funktionieren wird bzw. die Renten dann vom Staat gerettet werden müssen, weil sich verzockt wurde.
    Was für andere Möglichkeiten gibt es, weil der Demographiewandel ja dazu führen wird, dass immer mehr Leute Rente wollen und immer weniger einzahlen? Von dem Problem mit den Pensionen mal ganz zu schweigen.
    Wäre schön, wenn es ein ELI5 dafür gäbe. Danke :)

    • neolazy@feddit.de
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      8 months ago

      Aktienrente funktioniert in anderen Ländern. Es ist keine hundertprozent Lösung aber kann ein wichtiger Bestandteil sein. Je nach Land halt mehr oder weniger.

      Bei dem aktuell geplanten Generationenkapital eher viel weniger.

      Kannst dir ja mal die Modelle von Schweden, Schweiz, Niederlande oder USA anschauen.

    • ganneff@hessen.social
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      8 months ago

      @nuscheltier @Takios

      Nun, moralisch wäre nichts daran auszusetzen, wenn die Rente vom Staat gerettet werden muss.
      Schliesslich bedient sich der Staat seit Jahrzehnten an der Rentenkasse, wenn es anderen Ortes Löcher zu stopfen gilt.

    • ebikefolder@feddit.de
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      8 months ago

      Da muss man sich das “immer weniger zahlen ein” etwas näher ansehen. Hat das auf Geld, Waren und Dienstleistungen irgend einen Einfluss? Eher nicht. Alles noch da. Bis auf ein paar fehlende Fachkräfte hier und da. Google “Bullshit Jobs” und du siehst, wo reichlich Personal zu finden wäre. Muss man nur wollen.

      Die Waren kommen aus dem Ausland (z.B. Fast Fashion aus Asien), Dienstleistungen werden durch Technik erbracht (z.B. Onlinebanking und Geldautomaten).

      Warum keine Importzölle und Maschinensteuern für die Finanzierung der Altervorsorge? Die Herstellung von Kleidung etc., und die Arbeit der Bankangestellten hat früher [TM] ja schließlich Beiträge erbracht. Die fehlen jetzt und müssen ersetzt werden.

      • Mahlzeit@feddit.de
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        8 months ago

        Warum keine Importzölle und Maschinensteuern für die Finanzierung der Altervorsorge?

        Weil uns das alle ärmer machen würde.

        Maschinen machen mehr mit weniger menschlicher Arbeit. Durch Maschinen haben wir mehr Reichtum und/oder weniger Mühe.

        Ein Unternehmer wird aber nur eine Maschine einsetzen, wenn das billiger ist als Handarbeit. Eine Maschinensteuer verteuert die Maschine und sorgt dafür, dass mehr Handarbeit geleistet wird. In einem Land, das das macht, muss also entweder mehr gearbeitet werden, oder es ist ärmer.


        Zölle bringen ähnliche Probleme. Manche Sachen können an bestimmten Orten effizienter produziert werden, wegen des Klimas, Rohstoffquellen, Größenvorteilen, oder oft einfach weil eine Industrie schon an einem Ort ansässig ist. Im Prinzip ist es schädlicher Unsinn, Geld zu verlangen, nur weil etwas über eine imaginäre Line transportiert wird.

        In der Realität sind Grenzen natürlich einfach Fakt. Den Leuten ist es wichtig, auf welcher Seite etwas produziert wird. Mit Zöllen kann man Industrien ins eigene Land holen oder halten. Das könnte es den Mehraufwand wert sein, aber der Versuch führt zwangsläufig zu Handelskriegen. Man sollte also wirklich sicher sein, dass es die Extramühe/Kosten wert ist.

        • ebikefolder@feddit.de
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          8 months ago

          Maschinen machen mehr mit weniger menschlicher Arbeit. Durch Maschinen haben wir mehr Reichtum und/oder weniger Mühe.

          Richtig. Und ein Teil jeglichen Reichtums muss auf irgend eine Weise an diejenigen umgeleitet werden die, aus welchen Gründen auch immer, an der Entstehung des Reichtums keinen Anteil hatten oder haben konnten (Kinder, Alte, Kranke usw.). Entsteht der Reichtum durch menschliche Arbeit, geschieht das u. a. durch Sozialversicherunsbeiträge.

          Welchen Umverteilungsmechanismus schlägst du für den Teil des Reichtums vor, der nicht durch menschliche Arbeit entstand? Ich bin hier für Steuern auf nichtmenschliche Arbeit.

          Viele Menschen halten menschliche Arbeit für einen Wert an sich (ich nicht: je weniger davon desto besser), und mein Vorschlag kommt dieser Denkweise ein Stück entgegen: er führt tendenziell dazu, dass mehr geaebeitet wird, wie du selbst festgestellt hast.

          • Mahlzeit@feddit.de
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            8 months ago

            Ich glaube nicht, dass die Leute wirklich so denken. Die Leute schätzen ihren Arbeitsplatz als wertvollen Besitz. Wie ein Adelstitel soll er ihnen nicht nur Geld bringen, sondern auch Ansehen und Respekt. Die Arbeit, die einem der Chef aufhalst, die ist Scheiße. Du kennst das Mem von Schrödingers Migranten? Das eine ist die Arbeit, die der böse Migrant klaut, und das andere die, die er nicht macht.

            Natürlich ziehen Leute aus sinnvoller, konstruktiver Arbeit auch Genugtuung. Ich glaube, Arbeit, die von Maschinen geleistet werden kann, wird von der Allgemeinheit nicht so empfunden. Wenn der eigene Arbeitsplatz betroffen ist, fühlt sich das vielleicht anders an.

            Die Leute scheinen reiche Länder besser zu finden und das sind die mit vielen Maschinen. (Natürlich braucht man dazu extrem hoch qualifizierte Arbeiter. Die entsprechende Bildung/Ausbildung in der Bevölkerung ist eigentlich das Wichtigere. Der Rest ergibt sich dann schon.)


            Maschinen werden von Menschen erdacht, gebaut, gewartet, bedient und besessen. Das wird alles besteuert. Die Maschine hat kein Einkommen oder Vermögen, das man umverteilen könnte.