Wie die Bundespolizei am Dienstag mitteilte, besprühte der Mann in der Nacht auf Montag in Geltendorf (Landkreis Landsberg am Lech) eine S-Bahn.
Der 38-Jährige sei nach kurzer Suche mit einem Polizeihubschrauber in einem Waldstück in der Nähe gefunden und vorläufig festgenommen worden.
Am Montagmorgen wurde er demnach wieder gehen gelassen. Gegen ihn werde wegen Sachbeschädigung ermittelt; die Polizei schätzte die Höhe des Schadens auf 600 Euro.
Warum wurde dafür ein Hubschrauber eingesetzt? Das klingt unverhältnismäßig und teuer?
@BautAufWasEuchAufbaut @Random_German_Name Hab schon mehrfach als mögliche Erklärung gehört, dass Piloten bei der Polizei eine gewisse Mindestanzahl an Flugstunden pro Jahr absolvieren müssen und jede Gelegenheit das Stundenkonto zu füllen extrem gerne genutzt wird.
Ganz ehrlich, so verkehrt ist das nicht: Einige Leute finden Graffiti halt toll, aber gleichzeitig verursacht ein Sprayer halt gerne mal Schaden im Bereich von zehntausenden Euro. Es ist ja nicht nur ein Zug, die machen das ja dann doch häufiger. Und da die halt ihren Namen sprayen, kannst du durch einen Fang gleich zig entsprechende Taten aufklären oder gleich eine ganze Crew busten. Da ist auch etwas mehr Aufwand durchaus angebracht.
Hubschraubereinsätze sind zwar teuer, aber die Dinger sind halt perfekt, um Leute zu finden. Die haben ja Wärmebild, Nachtsicht etc. an Bord und auf Gleisanlagen und in Wäldern kommst du nachts auch mit deinem Streifenwagen nicht weit.
Ja, aber das ist der Sachschaden von einem Graffiti. Wenn du wirklich in der Szene unterwegs bist, dann sprühst du ja doch ein paar mehr und gerade das summiert sich dann.
Ah verstehe, Leute sollten also für potenzielle Verbrechen mit einem Hubschrauber gejagt werden.
Nein - ich sag nur, dass es sich durchaus lohnt, Sprayer per Hubschrauber zu suchen.
Ich finde, man sollte alle Menschen per Hubschrauber jagen. Wer weiß, was die alles so anrichten.
Warum lohnt es sich denn? Weil sie potenziell noch mehr vorhaben, oder was sonst?
Wie bereits geschrieben: Graffiti ist halt ein klassisches Serienverbrechen. Das ist ja Hobby, Kunst, Lebensinhalt, Freundeskreis und so weiter und daher sprüht ein üblicher Sprayer halt nicht nur ein Graffiti, sondern halt mehrere. Zudem ist es ja in der Kunst selbst angelegt, dass du diese dem Künstler zuordnen kannst, die schreiben ja ihren Tag.
Du kannst also einen ganzen Haufen Sprühereien aufklären, wenn du jemanden auf frischer Tat ertappst und dann weißt, wer hinter einem Tag steht. Und damit verhinderst du dann im Idealfall auch weitere Taten, weil natürlich auch jedes neue Graffiti zuordbar ist
Diese “Schäden” sind alle ausgedacht. Kein effizienter Reinigungsprozess kostet so viel.
Die denken sich diese Preise nur aus, entweder zahlt es der Staat, oder irgendein armer Einzelmensch, mit Gericht im Nacken.
Typenschild besprayen und der Güterwaggon ist ein Totalschaden. Arbeitsaufwand von unter einer Minute.
Hast du dazu weitere Infos? Weil das total bizarr klingt :D
Nicht OP, aber Typenschilder dienen der eindeutigen Identifikation eines Gegenstandes und ich kann nur vermuten aber Sachen wie die Betriebserlaubnis, Wartungsbücher etc sind dann daran gekoppelt
Ja schon - aber gibt es da dann keine externe Dokumentation, wenn die verloren gehen oder übersprüht werden? Oder ist das quasi die Dokumentation?
Sehr wahrscheinlich war der Hubschrauber zufällig da, weil die routinemäßig regelmäßig Bahnstrecken abfliegen. Wenn die dann was Verdächtiges sehen,
gehenfliegen die dem natürlich nach.Interessant, danke für die Antwort!
Einfach mal auf einer Flight-Tracker-Seite Deiner Wahl zufällige Hubschrauber anklicken, bis Du nen Polizeihubschrauber erwischst und dessen Flugstrecke anschauen. Meistens geht die an verschiedenen Dingen vorbei, die man als “Einrichtungen der kritischen Infrastruktur” betrachten könnte. Oft fliegen die mehrmals die Woche wiederholt die gleichen Routen ab, oder wenigstens die gleichen Punkte an.
Nachts?
Nein, nachts schläft die Polizei natürlich, denn nächtliche Verbrechen sind ja besonders perfide und deswegen zu Recht verboten.Natürlich auch und gerade nachts. Polizeihubschrauber sind mit Nachsicht- und Wärmebildoptiken ausgestattet und deshalb sehr gut dafür geeignet, nachts große Flächen zu beobachten. Viel besser, als Streifenwagen mit 2 Leuten, die nur ihre Augen, Taschenlampen und bestenfalls mal ein Fernglas dabei haben.
Und wenn nachts jemand auf dem Abstellgleis am Bahnhof herumschleicht und sich an Zügen zu schaffen macht, fällt das natürlich viel mehr auf, als während der üblichen Arbeitszeiten.
Aber wo kommen wir denn da hin, wenn die Züge auf einmal bunt sind?!
Ich will nicht den Hubschraubereinsatz rechtfertigen.
Unabhängig davon jedoch: fick Menschen, die Züge besprühen, vor allem die, die Fenster übersprühen.
Das dachte ich auch, bis ich das erste mal in nem Bus sass wo die Werbung auch auf die Fenster geklebt war. So mit kleinen Loechern damit die Werbung fuer Leute im Bus nicht stoert, was ueberhaupt nichts bringt. Also, wenn ihr was bespruehen wollt besprueht bitte alles wo Werbung ueber die Fenster geklebt wurde.
Die Lösung ist nicht, dass da noch mehr drüber gesprüht wird, sondern, dass es diese Art von Werbung nicht geben sollte.
Ich finde das kommt darauf an, was für Züge und wie. Ich habe nichts dagegen, wenn irgendein abgestellter Güterzug bemalt wird, bei vollen Passagierzügen ist das halt nervig
Spannende Frage, wie so Verschönerung von tristem Grau und Industriebauten aussehen kann/soll. Ich fänds schön, wenn sowas gemeinschaftlich auf lokaler/kommunaler Ebene ausgehandelt werden würde. Aber dafür leben wir wohl in einer zu entfremdeten, individualistischen Welt. Und die ganzen Sprayer, die dann nur irgendwelche Tags in ihrer toxisch-männlichen Szene von Dominanzgehabe und Hierarchien sprayen, da könnte ich auch drauf verzichten. Und viele machen das ja auch nur, weils verboten ist und sie sich dann darüber aufwerten können. Schon schade. Aber ja, gibt auch einige Stellen, die durch Graffiti verschönert werden.
In meiner Heimat gab es so eine Art Ausschreibung für die Verschönerung von Stromkästen etc., da kamen sehr individuelle und größtenteils schöne Bemalungen heraus. So einen Ansatz unterstütze ich.
Tagging und generell das Besprühen von fremdem Eigentum (und auch öffentlichem Eigentum) finde ich grundsätzlich falsch.
Hat auch die Telekom schon gemacht, weiß ni HT ob das noch läuft.
https://www.telekom.com/de/blog/konzern/artikel/aus-grau-wird-bunt-64812
Hm, ich finde die Idee von Eigentum schon blöd, hätte also nichts dagegen “fremdes” Eigentum zu verschönern (oder zu enteignen wenn wir schon dabei sind). Finds nur wichtig, dafür dann Prozesse zu haben, sich irgendwie als Gesellschaft drauf zu einigen.
Klar gibt es einen Unterschied zwischen Menschen, die Kupferkabel von Zugstrecken klauen, Menschen, die nen Güterzug besprühen oder Leuten, die aus Not bzw politischem Aktivismus heraus leerstehende Häuser besetzen.
Gerade bei Güterzügen kommt es vor, dass das Typenschild übersprayed wird – und dann sind die Dinger ein Totalschaden. Sind tausende pro Jahr, die so zerstört werden.
Woran liegt das, dass der Wagen dann ein Totalschaden ist?
Ich vermute, dass das Typenschild eine eindeutige Identifikation (z.B. Seriennummer) enthält, ohne die sich die zugehörige Dokumentation nicht mehr auffinden und zuordnen lässt.
Abhilfe würde da schaffen, (aber immer noch Mehrkosten verursachen, weil zusätzlicher Aufwand) wenn die entsprechende Information an mehreren Stellen in einer Art angebracht wäre, die gegen Überlackieren immun ist (z.B. Einschlagen statt aufdrucken). Der Zusatzaufwand sollte immer noch in einem günstigen Verhältnis zum Schaden durch Verlust des Typenschilds (Totalschaden) stehen.
Vermutung ist korrekt. Jeder produzierte Wagon wird geprüft und dann kommen Informationen, wie z.B. maximallast drauf. Diese Schilder sind individuell und europaweit vorgeschrieben. Da die Wagons auch Jahrzehnte im Einsatz sind, lassen sich viele Informationen nicht mehr nachvollziehen – wenn das Schild defekt ist, ist der Wagon defekt.
Ich würde eher sagen, das System Bahn ist kaputt, wenn man einen Güterwaggon wegschmeißen muss, weil das Typenschild unleserlich ist.
Das ist halt die Realität, wenn ein nicht unbedeutender Teil der Wagons noch aus Beständen des Ostblocks stammt. Und jeder Wagon individuell ist.
Das wäre witzigerweise einer der wenigen Optionen für den Einsatz einer Blockchain – da die zentralen Datenbanken nicht funktioniert haben.
Fick Einheitsbrei, Graffiti ist schön!
Die allermeisten… nicht so sehr. Nicht jeder, der eine Spraydose halten kann, ist auch fähig.
Nicht jeder, das stimmt schon aber es gibt eben auch so einige die fähig und talentiert sind.
Ein gutes Graffiti zu finden, ist wie die Suche nach einem vierblättrigen Kleeblatt.
Die übrigen male ist es mir unangenehm, das sehen zu müssen. Ist es die Intention, dass ich mich beim Betrachten unwohl fühlen soll?
Die Aussage finde ich zu pauschal. Jeder hat natürlich einen anderen Geschmack und du scheinst Graffiti grundsätzlich nicht besonders zu mögen. Außerdem hängt es auch sehr davon ab wo du wohnst. In den meisten Großstädten gibt es viele talentierte Graffiti Künstler und dementsprechend ist die durchschnittliche Qualität der Bilder eher hoch. In ländlichen Gegenden gibt es in der Regel nur hässliche Tags.
Es ist möglich, dass wir von unterschiedlichen Dingen sprechen. Du von anspruchsvoller Kunst und ich von Schmierereien. Und dann reden wir aneinander vorbei. Logisch.
Es gibt bestimmt auch Künstler in diesem Bereich. Nur nicht hier. Leider nur Reviermarkierungen.
Findest du, dass gute Sprayer mehr Aufmerksamkeit verdient hätten?
Illegale Sprayer sind selten irgendwie künstlerisch unterwegs. Die taggen meist nur alle möglichen Flächen mit ihrem “Künstler”-Namen. Das verunstaltet diese und sorgt für Unsummen bei der darauffolgenden Reinigung. Die komplexen Werke die du vielleicht hier und da an Zügen oder Häusern siehst, kommen in der Regel von legalen Sprayern die eine Erlaubnis dafür bekommen.
Diese pauschale Aussage ist nicht zutreffend. Illegalität oder Legalität von Kunst sagen nichts über deren Qualität aus. Obendrein ist illegale Kunst “open source” und frei für Alle sichtbar, während etablierte Kunst in Museen stattfindet und so den Großteil der Menschen ausschließt. Oft sind illegale Künstler interessanter als etablierte.
https://youtu.be/c7IXd2Hjx40?si=41y5v0v-YBSekG02
https://youtu.be/ZolljT7eTSc?si=OAt1Z8ib998pCC86
https://youtu.be/xR8VmgQ4h7k?si=LzrhCkLkb5XpImIS
Oh bitte. An diesem bescheuerten Beispiel sehe ich schon, dass du in Bad Faith argumentierst, denn ich habe hier ganz klar von legalen Graffiti gesprochen, nicht von irgendwelchen Gemälden in Museen. Legale Graffiti sind genauso für alle sichtbar wie illegale und “Open Source” sind sie beide nicht. Überhaupt hat Quelloffenheit absolut nichts mit Graffiti zu tun.
Warum denn gleich so unfreundlich? Nur weil ich mich auf Kunst generell und nicht nur auf Graffiti bezogen habe ist das noch lange kein Indiz für “bad faith” meinerseits.
Deine Aussage ist jedenfalls auch wenn es ausschließlich um Graffiti geht unzutreffend, schließlich waren so gut wie alle legalen Graffiti Maler bevor sie angefangen haben legal zu malen erstmal jahrelang illegal unterwegs. Die sind ja nicht erst als sie aufgehört haben illegal zu malen plötzlich gut geworden. Des weiteren gibt es auch viele talentierte Graffiti Maler die illegal bleiben obwohl sie gut genug sind und legal arbeiten könnten, einfach weil das Teil der Graffiti Kultur ist und ihnen besser gefällt.
Ja, das stimmt
Das ist meiner Meinung nach unzutreffend, wobei ich den Begriff natürlich im weiteren Sinne benutze. Jeder Mensch kann sich eine Sprühdose klauen aber nur wenige haben die Möglichkeit eine Kunstakademie zu besuchen und noch weniger die Möglichkeit Kunst in etablierten Räumen auszustellen.
Ja und? Inwiefern macht es das besser?
Dann ist deren Kultur halt scheiße. Sorry aber Dinge wie Kultur oder Religion entschuldigt nicht alles.
Dann geh lieber in die Politik und schau wie man das ändern könnte, anstatt illegal fremdes oder öffentliches Eigentum zu verschandeln. Und wenn du Zugang zu Sprühdosen hast, dann kannst du sicherlich auch irgendwie ein paar große Pappkartons finden die du als Leinwand zweckentfremden kannst um besser zu werden. Diese zu klauen halte ich aber auch für ein beschissenes Argument. Wenn ich irgendetwas anderes lernen will gehe ich doch nicht irgendwohin und klaue mir was nötig ist? Was du hier machst ist Straftaten zu rechtfertigen, nur weil du meinst irgendwelche hässlichen Graffiti wären irgendwie schützenswert.
ich sehe schon, wir beide kommen nicht zueinander, dafür bin ich zu anarchistisch und du bist zu … ich nenn es mal regelkonform eingestellt. lass uns einfach darauf einigen das wir uns nicht einig sind. Nix für ungut.
Oh ja, ich bin soooo “regelkonform” eingestellt weil ich nicht will, dass irgendein Asi mein eigenes oder öffentliches Eigentum beschmiert. Sorry aber mit solchen Ansichten kannst du halt gleich ins Ghetto. Da macht auch jeder was er will. Vielleicht sollte man dann auch ganz “anarchistisch” darauf antworten?
Fälschung = illegal, aber durchaus nicht open source, sondern oft für Millionen verkauft. Und von hervorrangender Qualität (sonst würde man sie ja gleich erkennen) Berühmt wurde z.B. Wolfgang Beltracchi.
Das stimmt natürlich, ich meinte aber Kunst die illegal ist weil sie im öffentlichen Raum stattfindet und nicht weil sie gefälscht ist.
Auch ein Tag kann schön gestaltet sein
Hypothetisch können viele Dinge anders sein als sie so ziemlich immer sind.
Ja, kann.