Ist es radikal, das Elterngeld für Reiche zu streichen? - eviltoast

Zitat:

Nein. Radikal wäre, das Elterngeld endlich sozial-gerecht zu machen. Warum ist die Fürsorge der einen Frau für ihr Baby gar nichts wert und die der anderen 1800 Euro? Aber nicht nur der Staat muss umdenken – Mütter und Frauen mit Kinderwunsch müssen es auch.

  • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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    1 year ago

    Währenddessen in Berlin Neukölln Morgenpost:

    Die Einsparmaßnahmen in Neukölln im Überblick:

    • Wachschutz an zwölf Neuköllner Schulen entfällt
    • Tagesreinigung an den Neuköllner Schulen entfällt
    • Obdachlosenhilfe wird reduziert
    • Wegfall der aufsuchenden Suchthilfe
    • Wasserspielplätze werden geschlossen
    • Kaputte Spielgeräte auf Spielplätzen werden nicht mehr erneuert
    • Müllentsorgung in Grünanlagen wird halbiert
    • Schließung von drei Jugendfreizeit- bzw. Familieneinrichtungen * Reduzierung der Stadtteilkoordination ab 2025 * Jugendreisen für besonders betroffene Jugendliche werden nicht mehr finanziert
    • Alt-Rixdorfer Weihnachtsmarkt fällt weg
    • Freie Stellen im Bezirksamt werden temporär nicht nachbesetzt

    So ähnlich wied es auch in vielen anderen “Brennpunkten” aussehen, wo rigoros gespart wird. Hier wird die Axt an eine ganze Generation gelegt, die in dreckigen unsicheren Schulen, auf kaputten Spielplätzen und in vermüllten Parks aufwachsen muss. Währenddessen können die Leute, die auf keine Hilfen angewiesen sind, erfolgreich Stimmung machen, dass es ihnen mit 150k brutto ja so schlecht ginge.

    Der menachenverachtene Zynismus unserer Gesellschaft ist unendlich widerwärtig.

    • KasimirDD@feddit.de
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      1 year ago

      Nicht 150.000 Brutto, sondern zu versteuerndes Einkommen. Also sogar deutlich mehr.

        • nodiet@feddit.de
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          1 year ago

          Nein. Es gibt ja Freibeträge, die nicht versteuert werden müssen. Im Artikel, in dem es hier geht, wird überschlagen, dass das einem Bruttoeinkommen von ca. 180.000 entspricht.

          • TheGod@lemmy.world
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            1 year ago

            Problem ist, dass Reisekosten(beruflich) und Co auch gelten.

            Wenn beide Elternteile arbeiten und noch diese Kosten drauf gerechnet bekommt, ist man schon beim Mittelstand

            • nodiet@feddit.de
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              1 year ago

              Ich glaube nicht, dass man bei 150.000 zu versteuerndem einkommen noch von mittelstand reden kann. Da ist man selbst mit 2 Kindern eindeutig Oberschicht.

              • TheGod@lemmy.world
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                1 year ago

                Bei 2 Personen mit gleichem Gehalt und zusätzlich noch Ausgaben für viele Reisekosten die vom Arbeitgeber zurückerstattet werden, steigt das Brutto ohne dass man tatsächlich 150000 brutto verdient. Das Problem kennt nicht jeder, aber tatsächlich führt das zu Problemen. Und im Mittelstand gibt es viele Berufe wo man regelmäßig reisen muss und das auf Jahreseinkommensbescheid erscheinen würde

    • GalataBridge@feddit.de
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      1 year ago

      Warum denken hier so viele in “Entweder Oder” Kategorien? Nein, ich will nicht, dass Geld an Brennpunkten gespart wird. Aber ich will auch nicht, dass Akademiker noch weniger Motivation dafür bekommen, Kinder auf die Welt zu setzen. 150k Haushaltseinkommen ist gutverdienend, aber in Metropolregionen in Deutschland nicht “reich”. Das trifft insbesondere Familien, die bereits ein Kind haben, aber jetzt überlegen müssen, noch ein zweites oder drittes Kind auf die Welt zu setzen UND zusätzlich auf das Gehalt der Frau komplett zu verzichten. Die vorherige Grenze von 300k war in Ordnung.

      Es gibt wirklich genug unnötige Verschwendung von Steuermitteln in Deutschland, aber das Elterngeld zähle ich definitiv nicht dazu.

        • amki@feddit.de
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          1 year ago

          Weil man sich politische Teilhabe immer noch leisten können muss. Wenn man schon gerade so am Existenzminimum ist hat man vielleicht einfach nicht die Zeit und die Nerven so eine Petition zu zeichnen.

        • klisklas@feddit.de
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          1 year ago

          Weil Deutschland arme Menschen hasst.

          Gleiches Spiel bei der Reform des Bürgergeldes. Wegfall von Sanktionen und andere Verbesserungen bis zum Ende torpediert mit dem Argument, dass das alles faule Arbeitslose wären und lieber mehr arbeiten sollen. Unfassbar wie viele Leute den Quatsch nachgeplapppert haben, und das durch alle “Schichten” hinweg.

        • GalataBridge@feddit.de
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          1 year ago

          Menschen interessiert generell immer das, was aktuell in den Medien und neu ist. Siehe Milliardäre im U-Boot vs. x-te Meldung, dass Flüchtlinge mit dem Boot gekentert sind. Natürlich sage ich nicht, dass das toll ist, aber so tickt die Gesellschaft.

        • Madlaine@feddit.de
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          1 year ago

          Brennpunkte sind nur für die Leute in den Brennpunktn interessant; aber träumt sich gerne irgendwann mal in der Lage 180k zu verdienen und dann ist man auf einmal möglicherweise in Zukunft betroffen

    • CitizenKong@lemmy.world
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      1 year ago

      Das sieht man ja schön in Frankreich, was passiert, wenn man urbane Brennpunkte einfach sich selbst überlässt…

  • Guildo@feddit.de
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    1 year ago

    Sie hat recht, dass es nicht radikal ist. Radikal wäre es zu enteignen und höhere Steuern zu verlangen. Aber dann heulen reiche Leute halt auch rum. Von der Reform sind 60.000 Familien betroffen und die Petition dagegen haben mittlerweile über 500.000 Leute unterschrieben. Mittlerweile glaube ich echt, dass ein Großteil dieser Nation unter dem Stockholm-Syndrom leidet. https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/elterngeld-paus-lindner-100.html https://www.change.org/p/nein-zur-elterngeld-kürzung

    • Sinnz@feddit.de
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      1 year ago

      Echt schlimm. Gibt nur wenige Bevölkerungen, die genauso die Stiefel der Reichen lecken wie hier.

      • Blaubarschmann@feddit.de
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        1 year ago

        150.000 Jahreseinkommen zu 2. ist aber auch nicht wirklich “reich”. Gutverdienend, ja. Aber so viel, dass man jetzt plötzlich 1 Jahr auf die Hälte verzichten soll? Bin ja gerne dafür, den Reichen was wegzunehmen zum Wohl aller, aber das ist ja wirklich ne dämliche Aktion. Da kann man reicheren Leuten viel besser viel mehr Geld vorenthalten ohne dass es denen wirklich weh tut. Außerdem nervt diese alte Leier langsam, dass der Staat angeblich kein Geld für nix hat und als Konsequenz werden jetzt Sozialleistungen gekürzt. Sowas selten dummes

        • Kleinbonum@feddit.de
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          1 year ago

          150.000 Jahreseinkommen zu 2. ist aber auch nicht wirklich “reich”.

          Wenn du mehr Geld zur Verfügung hast als die unteren 95 Prozent der Bevölkerung, dann würde ich das schon als “reich” bezeichnen.

          Bin ja gerne dafür, den Reichen was wegzunehmen zum Wohl aller, aber das ist ja wirklich ne dämliche Aktion.

          Reichen Leuten weniger Subventionen zu geben, die sie quasi gar nicht benötigen, ist nicht “den Reichen was wegnehmen.” Reiche Leute höher zu besteuern und damit den Leuten, die aktuell nur 300 Euro Elterngeld im Monat bekommen etwas mehr zu bezahlen wäre “den Reichen was wegnehmen.” Und da wär ich auch dafür.

          • FaulerFuffi@feddit.de
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            1 year ago

            75.000 brutto pro Person ist ein sehr gutes Einkommen, aber unabhängig von deiner 95% Definition könnte man ja anerkennen dass es eben nicht das “reich” ist das in vielen anderen Diskussionen gemeint ist. Mit 150k brutto und Kind fahren Leute kein Porsche oder haben ein Boot. Die arbeiten auch 40h die Woche aber haben natürlich mehr und besser von vielen Dingen.

            Unabhängig davon stimme ich zu dass die kein Elterngeld benötigen.

            • Kleinbonum@feddit.de
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              1 year ago

              Mit 150k brutto und Kind fahren Leute kein Porsche oder haben ein Boot.

              Mit 150k brutto kann man sich absolut einen Porsche und ein Boot leisten. Klar, man kann die vielleicht nicht aus der Portokasse zahlen ohne drüber nachzudenken, aber 150k brutto pro Jahr zu haben bedeutet ja auch, Zugang zu Millionenkrediten zu haben und die relativ leicht bedienen zu können.

              • h34d@feddit.de
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                1 year ago

                Laut Porsche-Webseite gibts gebrauchte Porsches bereits ab ca. 30k. Ein Haushalt mit mehr als 100k verfügbarem Einkommen pro Jahr könnte sich ohne Weiteres jedes Jahr nen gebrauchten Porsche anlegen und hätte immer noch deutlich mehr übrig als das Medianeinkommen (etwas über 40k brutto pro Haushalt und Jahr). Wäre zwar sinnfrei, aber finanziell locker leistbar, ganz ohne Kredit.

                • Kleinbonum@feddit.de
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                  1 year ago

                  Jo.

                  Ich denke, viele Menschen haben einfach keine Ahnung davon, wie “billig” ein Porsche oder z.B. ein eigenes Segelboot wirklich sind. Das sind einfach nur ein paar zigtausend Euro. Was letzten Endes auch zeigt, dass ein Bruttoeinkommen von 150.000 pro Jahr eben weitaus mehr Einkommen ist, als 95 Prozent der Bevölkerung zur Verfügung haben. Mit 150k brutto kann man sich nen Porsche oder ein Boot locker in Cash leisten, wenn man mal ein, zwei, drei Jahre lang eine bisschen spart. Oder man kauft’s eben auf Kreditkarte und zahlt’s dann ab, ohne dass man dabei in irgendeiner Art und Weise seinen Lebensstandard absenken müsste.

                  Mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen (oder einem Elterngeld von 300 pro Monat) sind ein Porsche oder ein Boot eben absolute, nahezu unerreichbare Luxusgüter.

                  Im Prinzip zeigt der Post oben das Gegenteil dessen, was er aussagt: nämlich wie weit weg vom “normalen” Einkommen allein schon die oberen 5 Prozent der Bevölkerung sind.

          • Heringssalat@feddit.de
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            1 year ago

            Wie wäre es denn mal damit, wenn man nicht jeden der 75000+ verdient als Reich bezeichnet, sondern mal anfängt jeden der weniger als 40000 verdient als Arm?
            Die Schere zwischen Arm und Reich ist bei uns gewaltig, und die liegt nicht zwischen dem Hausmeister und dem Softwareentwickler.
            Das gesamte Land verdient viel zu wenig während Quandts und co. in Geld schwimmen.

        • Square Singer@feddit.de
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          1 year ago

          Doch, doch, 150k ist verdammt viel Geld. Ich hab grad rund die Hälfte davon als Familieneinkommen und ich lebe sehr komfortabel.

          Ich hab einige Freunde, die ihre Familie mit rund der Hälfte von dem was ich krieg über die Runden kriegen.

          Ja, mit 150k/Jahr ist man reich, egal ob es noch Reichere gibt. Ist auch ein dämliches Argument. Mein Ex-Chef, der um die 10-20 Mille Vermögen gehabt hat, hat auch argumentiert, er wäre ja nicht wirklich “reich”, weil ein Bezos ja viel mehr hat als er.

          Wien ist auch eine Großstadt, mit rund 2 Mio Leuten. Egal ob Tokio 20x so viele Leute hat oder nicht.

          • Ghosty141@feddit.de
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            1 year ago

            Hängt schon sehr vonder Region ab. Ein Paar in dem beide studiert haben und in München wohnen und bspw als Ingenieure arbeiten kriegt die 150k schon zam aber reich würd ich das nicht bezeichnen, allein weil da ein beachtlicher Teil an Miete und Lebenserhaltungskosten wegfällt.

            Aufm Land hingegen sind 150k ne ganz andere Welt, vorallem wenn man da für 120qm nur bspw 1k warm zahlt.

            Klar sind 150k viel Geld aber das was viele unter reich assoziieren ist das je nach Region eben nicht. Bei 200k wäre ich bspw. absolut dabei.

        • Tvkan@feddit.de
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          1 year ago

          150k zu versteuerndes Einkommen. D.h. direkt nochmal ~20k für Freibeträge drauf, dazu ggf. noch Pendlerpauschale, Kapitalerträge, Werbungskosten, Dienstwagen etc.

        • redballooon@lemm.ee
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          1 year ago

          Das ist doch sowieso gekappt bei 1800€/Monat. Wenn du 75.000€ verdienst sind das nach Steuern irgendwas um 4.000-5.000€

          Also, mit der Differenz zu Elterngeld hast du dir das schon immer genau überlegt wie du das machst.

          Vermutlich ist das normale Szenario für diese 60.000 Familien dass der Mann 110.000€ verdient und also 2 Monate auf 7.000€ oder 8.000€ verzichten muss (statt 5.200€ bzw 6.200€), und die Frau dann statt 1.800€ nix kriegt, d.h. den Rest der 14 Monate muss die Familie mit den 110.000€ des Mannes auskommen.

          Arme Schweine.klingt wie ein echt hartes Leben, dieser Verzicht.

          • Kleinbonum@feddit.de
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            1 year ago

            Vermutlich ist das normale Szenario für diese 60.000 Familien dass der Mann 110.000€ verdient und also 2 Monate auf 7.000€ oder 8.000€ verzichten muss (statt 5.200€ bzw 6.200€), und die Frau dann statt 1.800€ nix kriegt, d.h. den Rest der 14 Monate muss die Familie mit den 110.000€ des Mannes auskommen.

            Es müssen doch gar nicht beide Partner in Elternzeit gehen?

            Wenn der Mann 110.000 verdient und die Familie keinen Bock hat, für zwei Monate auf das Geld zu verzichten, dann zwingt sie ja auch keiner dazu.

            Und zwölf Monate lang gezwungen zu sein, mit “nur” 110.000 Euro auszukommen ist jetzt auch nicht gerade ein Härtefall. Vielleicht sollte man mal die Eltern fragen, die nur 300 Euro Elterngeld im Monat bekommen, wie schlimm es für sie wäre, stattdessen mit monatlich 8.000 Euro auskommen zu müssen.

            • redballooon@lemm.ee
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              1 year ago

              Guter Punkt. Der Mann muss ja nur wegen des Elterngeld Bezugs in Elternzeit gehen. In dem Szenario würde er das nicht tun und unter dem Strich hat die Familie wahrscheinlich keinen Geld Verlust.

              Nur das Baby hat nicht mehr das Vergnügen 2 Monate lang Papa exklusiv zu haben.

              Warum regt sich da eigentlich die FDP auf? Familienpolitik ist doch eigentlich etwas was die den anderen Parteien überlassen.

            • hstde@lemmy.fmhy.ml
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              1 year ago

              Um fair zu sein würde ich auch weiterarbeiten, wenn ansonsten die Familie auf 110000 Euro verzichten müsste und das obwohl ich gerne beim Kind bleiben würde, also ist es schon doof.

              Allerdings würde ich dann wahrscheinlich größere Rücklagen haben, als es jetzt der Fall ist.

              Nichtsdestotrotz bin ich eher dafür, dass die mit mehr Geld ganz verzichten, als die ohne Geld weniger bekommen.

          • FaulerFuffi@feddit.de
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            1 year ago

            Darf ich fragen, was für Menschen hast Du denn im Sinn wenn du so abfällig schreibst? Und sagst du dass niemand so viel Geld verdienen soll oder projezierst du deine Vorstellung auf alle die so viel verdienen? Kennst du irgendjemanden der so viel verdient?

            • redballooon@lemm.ee
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              1 year ago

              Zunächst mal bestehen 3/4 meines Kommentars aus Überlegungen, wie sich das wegfallende Elterngeld für diese Leute realisieren wird. Da ist nichts abfälliges dran.

              Mein letzter Satz gilt vor allem den Schreihälsen aus der FDP, die das so unverschämt finden, dass bei Vielverdienern gespart wird. Mir fehlt da irgendwie das Mitleid. Hast du da Empathie?

              • FaulerFuffi@feddit.de
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                1 year ago

                Mh ok, der letzte Satz klang recht einrahmend ;)

                Mitleid nein, ich stimme den (hypothetischen) Personen auch entschieden nicht zu, aber Empathie versuche ich natürlich immer zu haben.

        • Guildo@feddit.de
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          1 year ago

          Kannst ja mal bei Lindner rumheulen, dass man das Geld woanders holen soll. Aber unter den gegeben Umständen gehts nicht anders. Mir wären andere Sachen halt auch lieber. Aber naja, ist halt nicht.

        • CosmoNova@feddit.de
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          1 year ago

          150.000 Jahreseinkommen zu 2. ist aber auch nicht wirklich “reich”.

          Mit 75k im Jahr? Damit gehört man vom Einkommen her schon fast zum Einkommensstärksten Prozent und bei Gesamtvermögen ist man auch ganz schnell im 1%-Klub. (1.3 Million Euro Vermögen pro Kopf). Dieser eine Prozent besitzt rund ein Drittel des Gesmatvermögens in Deutschland. Zum Vergleich: die unteren 50% der Bevölkerung besitzen gerade einmal lausige 3% des Gesamtvermögens.

          Nur wenige Länder schaffen es, so ungleich wie Deutschland zu sein. Selbst im internationalen Vergleich schneiden wir nicht gut ab. Verglichen mit fast allen anderen Deutschen, sind 75k jährlich ziemlich reich.

          • Godlocke@feddit.de
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            1 year ago

            Kann die Argumentation nachvollziehen, aber die Lösung kann doch nicht sein, den “reichen” Teil ärmer zu machen. Dass sich Briefe austragen nicht wirklich lohnt, liegt ja nicht an den Ingenieuren und Ärzten bzw. deren weiblichen Kolleginnen…Der Billiglohnsektor Schröders und Kohls war ein Holzweg, das kann man ja 20 Jahre später ohne nennswerte Anpassung schon konstatieren.

            • CosmoNova@feddit.de
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              1 year ago

              Bei einer Umverteilung werden Guteverdiener automatisch ärmer- Das ist der Sinn des ganzen. Es ist völlig egal, ob du es ihnen aus der Tasche nimmst, oder einfach den Mindestlohn verdoppelst und dadurch die Preise durchweg steigen. Am Ende haben Guteverdiener weniger und das ist auch richtig so. Das Vermögen des 1% zu besteuern ist natürlich genau so wichtig. Wie genau man das alles macht ist noch mal eine andere Frage, aber es sollte zeitnah passieren. Der rechtsradikale Populismus lebt von dieser Krise.

              • Godlocke@feddit.de
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                1 year ago

                Dann wäre Preisniveau erhöhen aber deutlich besser, weil dann mehr Geld im Umlauf ist. Im Moment steigt das Preisniveau ja an, ohne dass mehr Geld bei den unteren Einkommen ankommt.

        • Seven@feddit.deM
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          1 year ago

          Ich finde lustig, dass man in Deutschland als Single mit einem Einkommen von 3.700 Euro Netto als reich gilt. Wenn das Einkommen morgen nicht mehr kommt, dann sind die Leute ihren Lebensstandard wahrscheinlich in spätestens 24 Monaten komplett los.

          Natürlich ist das viel Geld, aber dass wir dieses sorgenfreie Leben nicht allen ermöglichen können (abzüglich ein paar Luxusausgaben wie z.B. Mobilität), ist echt unglaublich traurig. Mal ein Rechenbeispiel:

          • 30% vom Einkommen: Wohnraum in einer Metropolregion
          • 20% vom Einkommen: Einkaufen von Lebensmitteln ohne nachzudenken und 1 mal die Woche ins Restaurant
          • 20% vom Einkommen: Für Mobilität (abbezahltes Auto, Instandhaltungsrücklagen, Sprit, Steuern & Versicherung)
          • 10% vom Einkommen: Hobbys / Shopping
          • 10% vom Einkommen: Sonstige Nebenkosten
          • 10% vom Einkommen: Rücklagen für Altersvorsorge

          Ist das ein Leben in Saus und Braus bei den Reichen und Schönen. Morgens den Moet und dann Abends auf den Golfplatz.

          [Edit] Hier kann man sich noch die aktuelle Statistik zu den Ausgaben nach Einkommen anschauen: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Einkommen-Konsum-Lebensbedingungen/Konsumausgaben-Lebenshaltungskosten/Tabellen/liste-monatlichen-haushalts-nettoeinkommen.html#115398

          • Square Singer@feddit.de
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            1 year ago

            Ja, da hast du viel Luxus drinnen. Entweder wohnst du als Single in einer Metropolregion oder du wohnst wo, wo du ein Auto brauchst. Wenn du ein Auto in einer Metropolregion hast, heißt das, dass du freiwillig und ohne Not einen massiven Teil deines Einkommens für Luxus raus wirfst.

            Und wenn du wo wohnst, wo ein Auto notwendig ist, dann ist die Miete auch deutlich geringer.

            €370 an Hobbybudget im Monat ist auch ziemlich viel.

            Kannst alles machen wie du willst, aber wennst das Geld zum Fenster raus wirfst, dann ist halt nimmer so viel da.

            Außerdem gings hier nicht um 3700 Netto/Monat, sondern 150k Brutto/Jahr, was bei 12 Gehältern auf €8400 Netto/Monat kommt.

            Das würde bei deiner Rechnung trotz Ineffizienzen €4700 an freiem Geld bedeuten.

            • Seven@feddit.deM
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              1 year ago

              Kannst alles machen wie du willst, aber wennst das Geld zum Fenster raus wirfst, dann ist halt nimmer so viel da.

              Ich würde dir nur mal empfehlen meinen Link anzuschauen. Das sind die durchschnittlichen Ausgaben, die sich stark mit meiner Annahme von oben decken (bis auf Altersvorsorge, die wird dort nicht behandelt). Und ich habe ja bewusst Hobbys / Shopping geschrieben.

              Man kann sich darüber aufregen. Fakt ist halt einfach, dass wenn man in Deutschland mehr verdient der Durchschnitt der Menschen dann auch mehr ausgibt. Ich finde das selber nicht gut, aber so werden wahrscheinlich viele Menschen mit einem Plus an Einkommen umgehen.

              Es ist natürlich ein wenig bescheuert, dass die Leute gefühlt fast gar nix sparen und jetzt nicht mal 25.200€ Verdienstausfall (quasi Elterngeld Höchstsatz x 14) kompensieren können (wobei ich glaube, dass sie das können, aber es nicht wollen und sich erst mal beschweren).

              Meine Auflistung oben sollte eigentlich eher spöttisch zeigen, was bei uns reich sein bedeutet und ich wollte eigentlich darauf hinaus: Jeder, der in Vollzeit arbeiten geht, sollte ein sorgenfreies Leben haben. Ich rede nicht von Luxus, von jedem Cent umdrehen, sondern dass die Alleinerziehende Mutter ihrem Sohn die Schale Nektarinen für 2,99€ mitnimmt, weil er die gerne isst und nicht weil sie gerade im Angebot sind und sie sich diese nur dann leisten können.

              • Square Singer@feddit.de
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                1 year ago

                Der Link war, denke ich, original nicht drinnen.

                Fakt ist halt einfach, dass wenn man in Deutschland mehr verdient der Durchschnitt der Menschen dann auch mehr ausgibt.

                Das ist halt der Punkt: Man skaliert die Ausgaben mit dem Einkommen und wundert sich dann, dass nix übrig bleibt.

                Man kommt mit €1500 durch, wenn man muss. Besonders als Student ist das teils sogar recht viel Geld. Ich hab als Student zusammen mit meiner Partnerin für €800/Monat gelebt. Ist jetzt ~10 Jahre her, laut Inflationsrechner wären das ~€1100 heute. Wenn dann das Gehalt hoch geht, passt man seine Ausgaben entsprechend an. Dann zieht man in eine größere Wohnung, holt sich ein Auto und schaut beim Einkaufen nicht mehr aufs Geld. Plötzlich sind dann auch €3700 am Ende des Monats weg.

                Der Effekt hört da aber nicht auf. Bei €5000 oder €8000 im Monat findet sich auch noch genügend, wo man das Geld versenken kann. Dann fährt man keinen alten Dacia mehr, sondern leistet sich einen neuen Tesla. Das Handy wird vom €200-Billig-Gebrauchtteil zum €1500 Falthandy. Die Impulskaufschnäppchen sind dann nicht mehr €100 mal eben irgendwas, sondern €4000 für ein cooles Gadget. Statt beim Einkaufen nicht mehr aufs Geld zu schauen, schaut man beim Essen gehen / Bestellen nicht mehr aufs Geld.

                Und dein Link deckt das auch. Selbst in der Kategorie €5000+ Netto / Monat bleibt nicht viel am Ende des Monats übrig. Aber nicht deswegen, weil €5000 wenig sind, sondern weil die Leute das mit erhöhtem Konsum kompensieren.

                Ist natürlich anekdotisch, aber ein ehemaliger Chef von mir war ein gutes Beispiel. Wir haben da regelmäßig solche Diskussionen gehabt, wo wir z.B. über Sushi-Restaurants reden, und da sagt dann mein Chef, dass die “billigen Sushirestaurants” alle Mist sind. Er fliegt mehrmals im Jahr nach China und geht dort beim Sukiyabashi Jiro essen, und das ist für ihn der Standard für akzeptables Sushi. Kostet halt ~€500 pro Mahlzeit dort. Oder wir reden über Fleisch, und er meint, nur Fleisch vom Kobe-Rind ist gut, alles Andere ist Mist.

                Und so schafft man auch mit €15k Netto/Monat sein Geld wieder los zu werden.

                Klar, bei genügend Gehalt kommt man an den Punkt, wo man sich jeden Tag zum Pendeln einen neuen Supersportwagen holen kann, und das Geld trotzdem nicht weg kommt, aber wenn erst das als “reich” definiert wird, dann ist auch was schief.

                • Seven@feddit.deM
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                  1 year ago

                  Das ist halt der Punkt: Man skaliert die Ausgaben mit dem Einkommen und wundert sich dann, dass nix übrig bleibt.

                  In dem Link ist zu sehen, dass die durchschnittlichen Konsumausgaben für die Einkommenskategorie 3.500€ - 5.000€ bei 2.965€ liegen. Wenn das Geld, was übrig bleibt zum Sparen aufgewendet wird, legen die Leute in so einer Kategorie 535€ - 2035€ zurück. Das ist eine Sparquote (bei dem Einkommensband) von 15% - 40%. Ist das für dich, gerade mit Blick auf das Ende des Einkommensband eine schlechte Sparquote? Ist das für dich ein verschwenderischer Lebensstil?

                  Und dein Link deckt das auch. Selbst in der Kategorie €5000+ Netto / Monat bleibt nicht viel am Ende des Monats übrig. Aber nicht deswegen, weil €5000 wenig sind, sondern weil die Leute das mit erhöhtem Konsum kompensieren.

                  Naja, da die obere Grenze fehlt, kann ich nicht wirkliche Rückschlüsse ziehen. Trotzdem haben wir hier eine minimale Sparquote (bei 5.000€) von 12%. Das ist natürlich bei 5.000€ extrem wenig, bei 10.000€ sieht es dann wieder anders aus. Ist hier sehr schwierig zu interpretieren, da es keine zusätzlichen Daten gibt.

                  Man kommt mit €1500 durch, wenn man muss. Besonders als Student ist das teils sogar recht viel Geld. Ich hab als Student zusammen mit meiner Partnerin für €800/Monat gelebt. Ist jetzt ~10 Jahre her, laut Inflationsrechner wären das ~€1100 heute. Wenn dann das Gehalt hoch geht, passt man seine Ausgaben entsprechend an. Dann zieht man in eine größere Wohnung, holt sich ein Auto und schaut beim Einkaufen nicht mehr aufs Geld. Plötzlich sind dann auch €3700 am Ende des Monats weg.

                  Ich hab als Student an zwei Orten leben müssen und habe am Anfang mit 700 Brutto (+300 Euro vor Ort Bonus durch die Firma) zurecht kommen müssen. War’s knapp? Klar. War’s möglich? Ja! Musste halt sehr kreativ werden.

                  Ich finde das Signal nur sehr schwierig, weil gefühlt liest sich das gerade überall so, als ob die Leute selber schuld sind, dass sie sich mit mehr Einkommen eine größere Wohnung geholt haben. Und ich glaube, dass bis auf Ausnahmen der Großteil der Menschen ähnlich handeln würden (sieht man ja auch schön an den durchschnittlichen Ausgaben).

    • Sodis@feddit.de
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      1 year ago

      Es gibt ein durchaus nachvollziehbares Argument gegen die Regelung: Wenn das Einkommen über 150k liegt und der Mann viel verdient, die Frau aber wenig (was heutzutage immer noch gängig ist), wird durch die neue Regelung die Frau quasi gezwungen Zuhause zu bleiben, weil man sich den Gehaltsausfall des Mannes nicht leisten könnte. Der Mann wird dann eher gar keine Elternzeit nehmen. Das kann man definitiv als Rückschritt betrachten.

      • redballooon@lemm.ee
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        1 year ago

        Wenn der Mann viel verdient wurde auch in der Vergangenheit sein Elterngeld bei 1800€ gedeckelt. Es ändert sich nicht viel, außer bis zu 1800€ weniger für die Frau.

        Das mag viel klingen, aber es geht hier um Haushalte die monatlich wenigstens 7.000 € zur Verfügung haben. Die müssen dann eine Weile mit 5.200€ oder so auskommen.

    • FaulerFuffi@feddit.de
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      1 year ago

      Ich stimme dir in der Frage des Elterngeldes zu, aber ich finde nicht gut dass du die 500000 verurteilst. Demokratie heißt nicht, immer in seine eigene Tasche zu wählen, sondern eine Gesellschaft zu wählen die man für die beste hält. Die Diskussion wäre besser wenn man anderen Leuten ihr Recht auf ihre Meinung anerkennt und nich übermäßig projeziert.

      • Guildo@feddit.de
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        1 year ago

        Ne, ich erkenne schlicht Meinungen nicht an. Meinungen sind nichts anderes als subjektive Wahrnehmungen, Verzerrungen der Realität. Wenn wir über Fakten reden und diese sachlich begründet werden, können wir reden. Selbst Xenophanes hat Meinung von Wissen unterschieden. Ich habe keine Lust einen Rückschritt zu Philosophen zu machen, die seit mehreren tausend Jahren nicht mehr leben.

        • FaulerFuffi@feddit.de
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          1 year ago

          Selbst wenn Du in der Lage wärst dann tatsächlich die Wahrheit zu erkennen, und deine Meinung damit die richtige wäre, wäre es trotzdem nicht besonders effektiv anderer Leute Recht auf eine Meinung nicht anzuerkennen. Im Faktenraum magst Du richtig liegen, aber Du bist immer noch in der echten Welt wo Du dich mit anderen Menschen arrangieren musst. Und dem stimmen auch viele neuere Philosophen zu, Harari z.B.

          Und außerdem hast Du deine Meinung mit völlig unvollständiger Fakteneinsicht gebildet und 500000 Menschen die Du garnicht kennst auf einen Schlag verurteilst. Was wenn davon jemand für 149000 EUR als Grenze ist?

          • Guildo@feddit.de
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            1 year ago

            Ich echten Leben zählen keine Fakten? Ja, da haben wir doch schon das Problem.

            • FaulerFuffi@feddit.de
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              1 year ago

              Also wenn das die Quintessenz ist die Du aus meiner Antwort liest, und das deine Antwort ist, solltest Du wirklich nicht mit Philosophen um dich werfen :D

    • felis_magnetus@feddit.de
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      1 year ago

      Die Bevölkerung befindet sich in einer Missbrauchsbeziehung mit politischer Klasse, Medien und Reichen. Realitätsverlust und die enthusiastische Verteidigung des Missbrauchers sind gängige Verhaltensweisen, die sich nicht wesentlich von Szenen unterscheiden, die man beobachten kann, wenn das Jugendamt irgendwann dann doch eingreift und Kinder aus ihren dysfunktionalen missbräuchlichen Familienzusammenhängen herausnimmt. Das missbrauchte Kind klammert sich an den Missbraucher und schreit wie am Spieß. Warum? Weil besser ein böser Vater als gar kein Vater.

      Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.

    • Blaubarschmann@feddit.de
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      1 year ago

      60.000 sind wahrscheinlich direkt betroffen, aber viele mehr könnten potentiell betroffen sein oder werden. Doppelverdiener-Paare mit Plänen Kinder zu bekommen. Oder gutverdienende Singles die sich auch davon betroffen sehen

      • Guildo@feddit.de
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        1 year ago

        Ja, das ist das Problem. Es fühlen sich alle mal wieder betroffen. Darum auch meine Rede von Stockholm-Syndrom. Mach die Zahl meinetwegen 3x oder 4x so groß und du kommst trotzdem nicht auf die Zahl.

        • Square Singer@feddit.de
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          1 year ago

          “Vermögenssteuer für >10 mio? Auf keinen Fall, ich könnte ja im Lotto gewinnen und dann müsste ich das auch zahlen!” - durchschnittlicher bürgergeldempfangender AFD-Wähler

          Zumindest stell ich mir das so vor.

          • Guildo@feddit.de
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            1 year ago

            Ja, und? Sollen sie sich doch Geld von ihren reichen Umfeld holen. Also ich verstehe es halt komplett nicht und dafür gibt es auch keine Ausreden. Es gibt Leute die haben wesentlich weniger Geld zur Verfügung und die kriegen nicht mal eben so 500.000 Leute mobilisiert. Es ist halt echt lächerlicher.

  • kthxbye_reddit@feddit.de
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    31
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    1 year ago

    Ich fände besser wenn man einfach an der Einkommensteuer schraubt und nicht über all versteckte Sozialumlagen reinbastelt. Dann ist wenigstens einfach und transparent, was Reiche mehr bezahlen.

    Generell lässt sich das sonst überall anwenden. Ach, warum nicht auch an der Tankstelle mehr bezahlen wenn du einen Porsche tankst oder Extra-Steuer aufs 5-Sterne-Hotel. Keep it simple.

    • hh93@lemm.ee
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      ·
      1 year ago

      Oder statt das Einkommen noch mehr zu besteuern lieber bei Erbschaft und Vermögen ansetzen und daran arbeiten dass die Schere nicht noch extremer aufgeht…

    • Sodis@feddit.de
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      20
      ·
      1 year ago

      Die schwafeln doch immer von einer Leistungsgesellschaft. Warum sollte dann Leistung (Lohnarbeit) noch mehr besteuert werden, wenn keine Leistung (Erbe, Kapitaleinnahmen) sehr wenig besteuert wird?

      • Square Singer@feddit.de
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        ·
        1 year ago

        Weil die Leute mit keiner Leistung das Geld und damit die Macht haben. Und die wollen halt selbiges nicht abgeben.

    • geissi@feddit.de
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      ·
      1 year ago

      Ich fände besser wenn man einfach an der Einkommensteuer schraubt und nicht über all versteckte Sozialumlagen reinbastelt. Dann ist wenigstens einfach und transparent, was Reiche mehr bezahlen.

      Das greift leider viel zu kurz.
      Unterschiedliche Einkommensarten werden nämlich unterschiedlich besteuert:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Einkommensteuer_(Deutschland)#Allgemeines

      Was wir idR meinen, wenn wir Einkommenssteuer sagen, ist die Lohnsteuer

      • kthxbye_reddit@feddit.de
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        1 year ago

        Danke, guter Hinweis! Aber wieso greift es zu kurz? Ist Einkommensteuer nicht der richtige Ort um das gesamte Einkommen einer Person zu betrachten und entsprechend nach sozialen Absichten stärker zu besteuern? Oder wie würdest du es vorschlagen?

        • geissi@feddit.de
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          1 year ago

          Mist, hatte versucht da noch nen Edit anzuhängen. Der ging wohl nicht durch:

          Was wir idR meinen, wenn wir Einkommenssteuer sagen, ist die Lohnsteuer , die auf Arbeitseinkommen erhoben wird. Für Vermögenseinkommen ist die Kapitalertragssteuer, die mit pauschaul 25% bei hohen Einkommen wesentlich niedriger ist.

          Wenn wir jetzt alle Einkommen mit einer Einkommenssteuer besteuern würde, wäre das schon ein Fortschritt.

          Aber dann würden wir das Einkommen, das aus 40 Std/Woche Arbeit stammt genauso hoch besteuert, wie das Einkommen, das aus Vermögen stammt.

          Also Arbeit wird so hoch besteuert wie “reich sein”.

          Sollte es nicht eher anders herum sein? Dass Einkommen für da man etwas tun muss weniger hoch besteuert wird, als Einkommen für das man nur rumsitzen und warten muss?

          • kthxbye_reddit@feddit.de
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            1 year ago

            Da bin ich selbst hin und her gerissen. Das Einkommen aus Kapital (z.B. meine Aktien) wurden ja schon mal besteuert (damals als ich sie vom Netto-Lohn gekauft habe).

            Zum einen hab ich da das Gefühl „Ok, jetzt ist dann auch mal gut, hier nimm nochmal 25%“ und zum anderen ist es natürlich so dass man es unfair finden kann wenn man gar keine Aktien hat und sich den Buckel krumm macht.

            • geissi@feddit.de
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              1 year ago

              Das Einkommen aus Kapital (z.B. meine Aktien) wurden ja schon mal besteuert (damals als ich sie vom Netto-Lohn gekauft habe).

              Das ist ein beliebtes Argument. “Wurde ja schon besteuert”.
              Aber jetzt überlege mal, welche Steuern du neben der Lohnsteuer noch zahlst:
              Mehrwertsteuer, Hundesteuer, Mineralölsteuer, Schauweinsteuer, CO2-Steuer, etc. Viele davon ja sogar gleichzeitig.

              Wovon zahlst du das denn? Von deinem bereits versteuerten Einkommen?
              Wenn hier eine Mehrfachbesteuerung möglich ist, warum dann auf Vermögenseinkommen nicht?

              Noch dazu, hast DU vielleicht Vermögen aus deinem Lohneinkommen gekauft. Aber der Erbe?
              Man kann alle 10 Jahre 400k Steuerfrei verschenken/ vererben. D.h. mit 20 kann der Erbe schon 1,2 mio Vermögen besitzen, für das er keine Steuer zahlen musste (Zinsen jetzt noch nicht mal mit eingerechnet).

              Wenn man das mit einer Rendite von 6,5% anlegt (beim MSCI World nicht unrealistisch), bekommt man daraus dann schon 78k ohne Zinseszins zu 25% Steuern.
              Beim Arbeitslohn käme man mit 78k schon auf einen Durchschnittssteuersatz von 30,29%.

              • kthxbye_reddit@feddit.de
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                1 year ago

                True. Ich glaube man müssten an mehreren Stellen wo schrauben, wo Menschen Vermögenszuwachs haben (Lohn, Kapital, Erbschaft).

                Beim Elterngeld (eigentliches Thema) sehe ich nicht den richtigen Hebel.

                • R00bia@feddit.de
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                  1 year ago

                  Kurze Ergänzung: das Geld selbst wird nicht versteuert, sondern die Transaktion. Thesaurierende Dividenden werden zB nicht versteuert. Es ist eigentlich sogar spannend, dass es keine Aktienkaufsteuer gibt.

            • redballooon@lemm.ee
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              1 year ago

              Kapitalertragssteuer wird auf den Gewinn deiner Aktie nach Verkauf oder auf die Dividende erhoben, nicht auf den Kaufwert. Insofern nein, das Geld wurde nicht schon mal besteuert.

              Wenn du deine Aktie zum gleichen Wert verkaufst wie du sie gekauft hast, zahlst du null Steuer.

    • felis_magnetus@feddit.de
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      1 year ago

      Praktisch alles in Deutschland ist ein historisch gewachsener Wust. Merkel hat Politik als Vektorsumme aller beteiligten Interessen definiert und lag damit fast richtig. Interessenverbände und schon passt es. Im Ergebnis wird das Einfache kompliziert und das Komplizierte einfach unmöglich. Ein gordischer Knoten, und bekanntlich hilft da nur noch die Axt. Es mangelt nicht an diskutablen Ideen, aber doch sehr an Äxten.

        • felis_magnetus@feddit.de
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          1 year ago

          Nicht wirklich. Politik ist ja keine statische Umgebung, in der Features irgendwann ausreifen und dann unverändert bleiben können. Eher ein Fall von Code, an dem über Jahre von vielen herumgedoktert wurde, niemand wirklich dokumentiert hat und der darum irgendwann einfach nicht mehr gewartet werden kann, weil niemand mehr die unerwünschten Nebenfolgen von Veränderungen einschätzen kann. Never change a running system ist ein sinnvoller Ansatz, solange sich die Hardware nicht fundamental ändert. Die Hardware der Politik ist aber eine sich ständig verändernde Welt.

    • FaulerFuffi@feddit.de
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      1 year ago

      Deinen Ansatz liest man leider viel zu selten! Ich würde sogar soweit gehen dass viele CDU/FDP Wähler generell eine gerechtere Umverteilung anstreben aber keine Lust auf diese feingliedrigen Mechanismen haben.

      • kthxbye_reddit@feddit.de
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        1 year ago

        Genau, ich finde dieses „Reiche können mehr zahlen Argument“ an sich nicht falsch, aber mag die Vermischung mit Einzelthemen nicht.

        Warum soll ein Gutverdiener der Kinder will, einem anderen Gutverdiener der keine Kinder will schlechter gestellt werden als man das im Verhältnis bei Normalverdienern anstrebt? Das ist Murks und an der Einkommensteuer hätte man die „gerechteste“ Schraube.

  • Square Singer@feddit.de
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    1 year ago

    Mit der Grundthese hat sie ohne Frage recht. Bei ihrem Querschläger muss ich allerdings sagen, da hat sie sich etwas verrannt:

    In den unteren Lohngruppen ist das tatsächlich ein Problem, in den hohen Lohngruppen behaupten viele Väter zwar, das Geld würde dann nicht reichen, aber im Kern ist das vorgeschoben, denn für gutverdienende Familien wäre es kein Problem, für die Elternzeit zu sparen oder den eigenen Lebensstandard zu hinterfragen. Für Paare mit gutem Haushaltseinkommen ist die paritätische Elternzeit längst eine Frage des Willens. […]

    Die wirksamste gesellschaftliche Maßnahme wäre sicherlich, dass Frauen aufhören, ihre Kinderwünsche an Personen zu knüpfen, die sich nicht gleichberechtigt kümmern wollen, und Einkommensgefälle für unglückliche Zufälle halten, statt sie als veränderbare Machtstrukturen zu erkennen – und zu bekämpfen.

    Die wirksamste gesellschaftliche Maßnahme wäre, dass Frauen sich Jobs holen, in denen sie gleich viel verdienen wie Männer. Gibt inzwischen genügend Studien, die besagen, dass bis zum ersten Kind keine Gender Pay Gap existiert, sondern erst durch die Karenzzeit und die Teilzeit für Kindererziehung die Gender Pay Gap entsteht.

    Davor existiert sie nicht, wenn man tatsächlich gleiche Arbeit vergleicht.

    Was davor allerdings stark existiert, ist der Unterschied, dass Frauen sich Jobs aussuchen, die ihnen Sinn stiften und ihnen Freude machen, während Männer Jobs suchen, die Geld bringen.

    Es arbeiten nicht zum Spaß an der Freude so viele Männer in IT, BWL, Jus, Bau, Müllabfuhr, Logistik usw., sondern deswegen, weil es Geld bringt.

    Weil ohne gutem Gehalt kriegt man als Mann keine Frau und keine Familie.

    Als Frau hingegen ist ein gut bezahlter Job oft nicht relevant. Der ist ja eh dahin, sobald man Kinder kriegt.

    aber im Kern ist das vorgeschoben, denn für gutverdienende Familien wäre es kein Problem, für die Elternzeit zu sparen oder den eigenen Lebensstandard zu hinterfragen.

    Dieser Punkt ist noch mal konkret kritisch zu hinterfragen. Ich hab dazu keine Statistiken, aber in jeder einzelnen Familie die ich kenne, sind die Frauen die Treiber des Lebensstandards. Alle Männer, mit denen ich bislang darüber geredet habe, würden auch mit deutlich weniger Lebensstandard auskommen, aber ihre Frauen nicht.

    Und deswegen wird es, insbesondere für die Frauen, eine direkte Abwägung: Will ich lieber jetzt einen guten Lebensstandard haben, und dafür eventuell in der Zukunft etwas weniger, oder lieber anders rum?

    Und wer weiß, wie die Zukunft so oder so aussieht?

    • Tvkan@feddit.de
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      1 year ago

      Die wirksamste gesellschaftliche Maßnahme wäre, dass Frauen sich Jobs holen, in denen sie gleich viel verdienen wie Männer. Gibt inzwischen genügend Studien, die besagen, dass bis zum ersten Kind keine Gender Pay Gap existiert, sondern erst durch die Karenzzeit und die Teilzeit für Kindererziehung die Gender Pay Gap entsteht.

      1. Wenn man gegen einen Effekt kontrolliert, existiert er nicht, so weit trivial. Dass klassische Frauenberufe schlechter bezahlt werden als klassische Männerberufe ist aber kein lustiger Zufall, sondern Abbild einer gesellschaftlichen Haltung. Warum verdient der Gymnasiallehrer so viel mehr als eine Erzieherin?

      2. Das ist keine gesellschaftlich Lösung. Klar kann die Einzelperson sich einen besseren Job suchen, aber der Bedarf bleibt ja trotzdem da. Du sagst letztendlich nur “irgendwer muss unsere Kinder erziehen, und diese Person sollte schlecht bezahlt werden”.

      TL;DR: “Frauen sind einfach zu emotional” ist keine differenzierte Betrachtung.

      • Square Singer@feddit.de
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        1 year ago

        Natürlich ist das eine gesellschaftliche Lösung. Geht den Supermärkten das endlose Heer an Leuten für die Kasse aus, erhöht sich der Lohn. Aktuell geht dort Lohndumping, weil es genügend Frauen ohne sinnvoller Ausbildung gibt, die diese Jobs freiwillig machen.

        Und @1), das ist exakt worauf ich hinaus wollte: Frauen verdienen nicht weniger, weil sich alle HR-Leute verschworen haben, ihnen weniger zu zahlen, sondern weil sie (a) in Karenz/Teilzeit gehen und (b) Frauen sich zuhauf Jobs suchen, in denen sie nichts verdienen.

        Wer zwingt denn die Frauen, um bei deinem Beispiel zu bleiben, Erzieherin und Kindergartenpädagogin zu machen? Die könnten doch genauso Gymnasiallehrerin machen. Wobei ich hier auch sagen muss: Gymnasiallehrer/in ist zumindest hierzulande auch ein Job, in dem es mehr Frauen als Männer gibt. (In Österreich liegt bei den mittleren und höheren Schulen der Frauenanteil des Lehrpersonals bei 54.6%. Allerdings liegt er bei Volksschulen bei 92.6%.)

        Und nein, mit “zu emotional” hat das rein gar nichts zu tun, das ist eine recht fiese Unterstellung und zeigt, dass du an einer sachlichen Diskussion nicht interessiert bist.

        Auch Frauen wissen, dass sie in klassischen Frauenberufen deutlich schlechter verdienen. Trotzdem wählen sie immer noch in überwältigenden Mengen freiwillig Frauenberufe. Seit zumindest 15 Jahren versucht hier in Österreich die Politik alles was sie kann um Frauen für die IT zu begeistern und Firmen schmücken sich mit Diversität bei jeder Frau die sie einstellen. Trotzdem finden sich quasi keine Frauen in IT-Studiengängen und noch weniger landen am Ende in Entwicklerrollen. Wer hindert Frauen, IT zu machen, außer ihnen selbst?

        Die Ausbildung zum IT-ler (Bachelor reicht generell ganz gut) ist genau gleich lang wie zum Kindergartenpädagogen. Daran kanns also nicht liegen.

        Es ist üblicherweise eine bewusste Entscheidung lieber einen traditionellen Frauenjob zu machen, auch wenn er weniger Geld einbringt. Weil Frauen es eben finanziell nicht nötig haben, in einen Job zu gehen, wo All-In die Norm ist. Und hätte ich es nicht nötig, würde ich es auch nicht machen.

    • Kleinbonum@feddit.de
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      1 year ago

      Es arbeiten nicht zum Spaß an der Freude so viele Männer in IT, BWL, Jus, Bau, Müllabfuhr, Logistik usw., sondern deswegen, weil es Geld bringt.

      Hast du da auch Studien dazu?

      Ich kenne viele Männer, die IT, Logistik, BWL, oder irgendwas handwerkliches machen, weil es ihnen Spaß macht und weil sie es daher als sinnstiftend ansehen - quasi “Hobby zum Beruf gemacht.”

      Zufälligerweise werden dann aber genau diese männlich dominierten Berufe auch weitaus besser bezahlt. Du argumentierst, dass der einzige Grund dafür ist, dass diese Berufe männlich dominiert sind, die hohe Bezahlung ist. Woher willst du wissen, dass nicht das Gegenteil der Fall ist?

      • Square Singer@feddit.de
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        1 year ago

        Wer macht sich denn bitte bei der Müllabfuhr oder beim Pakete austragen das Hobby zum Beruf? Selbiges für BWL, Bau oder Jus.

        Gegenfrage bei den Frauenberufen: Regaleschlichten im Supermarkt, Friseur, Kinderbetreuung/Pädagogik, Pflege, wer macht denn all das bitte als Hobby?

        Hobby zum Beruf geht nur in einem winzigen Abschnitt der Bevölkerung.

        • Helluin@feddit.de
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          1 year ago

          das mit dem hobby war doch nur ein beispiel zum verdeutlichen? auch die berufe die du genannt hast können doch auch einfach spaß machen.

    • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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      1 year ago

      Die 50er lassen grüßen. " Frauen sind natürlich selbst schuld, dass sie durchs Kinderkriegen beruflich benachteiligt sind, aber das ist ja egal, weil sich Frauen eh nur gutverdienene Männer suchen"…

      Merkste selber?

      • Square Singer@feddit.de
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        1 year ago

        Es wär schön, wenn Leute die Posts, auf die sie antworten, auch lesen und verstehen versuchen, bevor sie posten. Aber bei so emotionalen Themen ist das wohl zu viel verlangt.

        Ich habe explizit die Motherhood Pay Gap (=Benachteiligung durchs Kinderkriegen) angesprochen.

        Im Artikel “löst” die Autorin das Problem, indem sie schreibt, Frauen sollen sich doch Männer suchen, denen Geld und Lebensstandard nicht so wichtig sind, und die gern in Karenz gehen.

        Das geht aber nur dann, wenn die Frauen sich genügend selbst um das Geld kümmern, dass sich das finanziell ausgeht. Oder wenn ihnen selber der Lebensstandard so wurscht ist, dass sie da starke Einbußen hinnehmen wollen.

        Wenn der Mann 75% des Haushaltseinkommens verdient, dann ist recht klar, wer in Karenz geht. Wenn die Frau hingegen 75% des Haushaltseinkommens verdient, oder auch nur 50%, dann schaut es ganz anders aus.

        Aber Frauen wählen tendenziell Berufe, bei denen sie schon vor dem Kinderkriegen finanziell deutlich schlechter da stehen, was es nur bei sehr gut betuchten Paaren möglich macht, dass der Mann auch in Karenz geht.

        Wir haben hier eine Kette an Kausalitäten:

        Frauen arbeiten in schlecht bezahlten Frauenjobs -> Kind kommt, Frau geht in Karenz, weil finanziell besser -> Frau fällt durch Karenz und Teilzeit im Gehalt weiter runter -> Frau hat nach Scheidung/Tod des Partners/in Pension finanzielle Probleme.

        Aber wo kommt der erste Schritt in dieser Kette her? Warum gehen Frauen sehenden Auges überwiegend in schlecht bezahlte Jobs, selbst wenn diese Jobs ein Studium benötigen? Warum studieren Frauen (österreichische Situation) auf Master um dann mit €2500 anzufangen, wenn sie mit einem IT-Master bei €4000 einsteigen können? Und das ist durchaus der Punkt, wo die Frauen selbst was ändern könnten, es aber konsistent nicht tun.

        • Helluin@feddit.de
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          1 year ago

          Warum gehen Frauen sehenden Auges überwiegend in schlecht bezahlte Jobs, selbst wenn diese Jobs ein Studium benötigen?

          hmmm ja woran könnte es liegen, vielleicht solltest du dir mal die geschichte des informatikberufs anschauen der recht gut verdeutlicht dass sobald es in einem feld geld zu verdienen gibt bzw. der beruf gesellschaftlich besser angesehen wird frauen einfach verdrängt werden.

          • Square Singer@feddit.de
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            1 year ago

            Wer verdrängt sie denn? Also nicht vor 40 Jahren, sondern jetzt und heute?

            Bitte mit konkreten Beispielen, wie z.B. die Politik und/oder große Firmen systematisch versuchen, Frauen nicht in die IT zu bringen.

            • Helluin@feddit.de
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              1 year ago

              und/oder große Firmen systematisch versuchen, Frauen nicht in die IT zu bringen.

              ist die frage ernst gemeint? wenn ja wie gesagt schau dir mal gerade die 60/70er an da wurde informatik erst zum “männerfach” vorher waren das fast alles frauen.

              • Square Singer@feddit.de
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                1 year ago

                Ja und? Ich komme zu der Frage zurück: Zumindest hierzulande gibt es seit mindestens 15 Jahren große Programme um Frauen in die IT zu bekommen. Die kriegen Bildungsstipendien, die man als Mann nicht kriegt. Es gibt in jeder Uni eine eigene Stelle, deren einziger Zweck es ist, Frauen, die IT (und ähnliche “Männerberufe”) studieren, zu helfen, durch die Uni durch zu kommen.

                Quasi jede große Firma sucht verstärkt Frauen in IT-Berufen um sich dann mit der Diversität schmücken zu können.

                Trotzdem bleibt der Frauenanteil marginal.

                Jetzt will ich wissen, wer genau verhindert, dass Frauen hierzulande IT studieren und einen Job in der IT bekommen? Und zwar jetzt, und heute, und nicht in den 60ern/70ern.

                • Helluin@feddit.de
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                  1 year ago

                  Zumindest hierzulande gibt es seit mindestens 15 Jahren große Programme um Frauen in die IT zu bekommen

                  das hat doch aber hauptsächlich kulturelle gründe, überall wird frauen erzählt dass informatik eher ein männerding ist. die gesammte kultur ist extrem männlich geprägt natürlich fühlen sich da frauen nicht angesprochen, dazu kommt dass der frauenanteil ja steigt, dauert nur ne weile. wie willst du sonst erklären dass mitte des letzten jahrhunderts IT quasi nur aus frauen bestand und damals sogar gesagt wurde dass frauen von natur aus besser in Informatik/Mathematik sind weil sie besseres analytisches verständniss haben.

    • Helluin@feddit.de
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      1 year ago

      Gibt inzwischen genügend Studien, die besagen, dass bis zum ersten Kind keine Gender Pay Gap existiert

      die Studien würde ich sehr gerne mal sehen

      Weil ohne gutem Gehalt kriegt man als Mann keine Frau und keine Familie.

      achso und Frauen wollen keinen Partner und Familie, muss man wissen

      Der ist ja eh dahin, sobald man Kinder kriegt.

      werden Frauen heutzutage schon automatisch nach der Geburt zur Hausfrau oder was?

      Alle Männer, mit denen ich bislang darüber geredet habe, würden auch mit deutlich weniger Lebensstandard auskommen, aber ihre Frauen nicht.

      das ist natürlich alles nur anekdotisch, aber wenn ich mir allein das klischee der midlifecrisis anschaue oder wie viele männer in meinem umfeld sich viel zu früh dicke autos o.ä. anschaffen kann ich das absolut nicht bestätigen

      • Square Singer@feddit.de
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        1 year ago

        die Studien würde ich sehr gerne mal sehen

        https://www.agenda-austria.at/wp-content/uploads/2019/02/aa-motherhoodpaygap-a5-ansicht-web-190220.pdf

        Zum Beispiel. Aber google mal nach Motherhood Pay Gap / Motherhood Penalty, da findest du genügend Content.

        Weil ohne gutem Gehalt kriegt man als Mann keine Frau und keine Familie. achso und Frauen wollen keinen Partner und Familie, muss man wissen

        Wie kommst du auf sowas? Frauen wollen in vielen Fällen finanzielle Absicherung bevor sie sich auf Kinder einlassen.

        werden Frauen heutzutage schon automatisch nach der Geburt zur Hausfrau oder was?

        Schau dir mal die Statistiken an: In Österreich geht der überwiegende Großteil der Frauen in 18-36 Monate Karenz, während gerade mal 8% der Männer irgendeine Form der Karenz beantragen.

        Bei den Männern machen 12.6% der Erwerbstätigen Teilzeit, während es bei Frauen 50.7% sind.

        Meinst du nicht, dass das irgendeinen Effekt auf das Gehalt der Frauen hat?

        • Helluin@feddit.de
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          1 year ago

          natürlich hat es einen effekt auf das gehalt wenn man länger aus dem beruf ausscheidet, aber selbst die studie die du verlinkt hast sagt ja, dass es gesellschaftliche gründe hat. dein erster kommentar ließt sich aber eher nach “ja frauen wollen einfach nicht so viel geld verdienen und wollen sich eher um familie kümmern” was sich ja auch durch die situation in anderen ländern widerlegen lässt. wobei auch in der studie steht ja dass nicht der gesammte paygap durch karriereentscheidungen/elternzeit etc. erklären lässt.

          • Square Singer@feddit.de
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            1 year ago

            wobei auch in der studie steht ja dass nicht der gesammte paygap durch karriereentscheidungen/elternzeit etc. erklären lässt.

            Ja. 2 Prozentpunkte. Hätten wir 2 Prozentpunkte Gender Pay Gap, dann wären wir fertig und bräuchten nix mehr machen.

            Aber ja, insbesondere in Ländern, wo man sich keine Sorgen um Geld fürs Essen machen muss, wählen Frauen konsistent und sehenden Auges die schlechter bezahlten Berufe, obwohl z.B. Politik und Wirtschaft seit Jahrzehnten breit für Frauen in der Technik werben.

            In Ländern, wo es sozial nicht so schön ausschaut, z.B. Mittlerer Osten, ist z.B. die IT quasi ein Frauenberuf. Weil es ein sicherer Job ist, der viel Geld einbringt, welches dort deutlich nötiger ist als hier.

            • Helluin@feddit.de
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              1 year ago

              Hätten wir 2 Prozentpunkte Gender Pay Gap

              wenn eine Frau 2% weniger lohn für die selbe arbeit bekommt haben wir sehr wohl noch ein problem, wobei das ja in realität auch höher liegt, bei ~5-7

              • Square Singer@feddit.de
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                1 year ago

                In der Realität liegen wir (nämlich inklusive der Motherhood Pay Gap) bei ~17%, und das ist eine ganz andere Hausnummer aus 2%.

                2% sind weniger als die meisten anderen Effekte (Alter, Nationalität, Aussehen, Gesundheitszustand, …)

  • wouzilla@feddit.de
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    1 year ago

    Anhand der ziemlich kritischen Behandlung dieses Themas, sodass manche sogar soweit gehen und den eigenen Kinderwunsch hinterfragen oder gar verstärkt darüber nachdenken auszuwandern, frage ich mich schon ein wenig, ob wir uns gesellschaftlich nicht zu sehr an staatliche Alimentierungen gewöhnt haben. Ich verstehe natürlich den Einwand, dass man für die geleisteten Steuern und Abgaben, gerade hinsichtlich der oft verschwenderischen Verwendung durch den Staat, auch etwas zurückhaben möchte. Was ich aber nicht einsehen möchte, und das betrifft alle gesellschaftlichen Gruppen, ist die Erwartungshaltung für staatliche Leistungen. Vielleicht hat es auch etwas mit den vergangenen Jahren durch die Corona-Krise mit den einhergehenden staatlichen Interventionen zutun, dass bei vielen der Kompass etwas durcheinandergeriet. Der Ludwig Erhard wird in dem Kontext gerne mal zitiert und es passt IMO ganz gut:

    „Ich habe diese Flucht vor der Eigenverantwortung drastisch genug gekennzeichnet, wenn ich sagte, daß, falls diese Sucht weiter um sich greift, wir in eine gesellschaftliche Ordnung schlittern, in der jeder die Hand in der Tasche des anderen hat.“

    • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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      1 year ago

      Steuern heißen Steuern, weil sie steuernd wirken sollen. Das wir einen Sozialstaat haben, der verschiedene Sachen unterstützt, ubd Menschen Sicherheit und Planbarkeit gibt, ist die größte zivilisatorische Errungenschaft der letzten 200 Jahren und das Rückgrat unseres Wohlstandes.

      Eben weil die Einzelnen nicht die Macht haben, alle Umstände vorherzusehen und abzudecken. Da mit “Diebstahl”-Rhetorik zu kommen, kommt auch nur von Leuten, die wollen, dass weite Teile der Bevölkerung in Armut und Perspektivlosigkeit leben. Wer aus der Mittelschicht kommt, sollte sich bewusst machen, dass er dann auch zu dieser Gruppe und nicht zu den wenigen Reichen und Superreichen gehören wird.

      • wouzilla@feddit.de
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        1 year ago

        Der Sozialstaat ist zweifelsohne eine wichtige Errungenschaft, hat aber mittlerweile Ausmaße angenommen, die dazu führen, dass viele ihre Existenz darauf aufbauen. Das ist auch kein neues Phänomen. Es gibt letztlich nur noch eine Richtung, nämlich, dass der Sozialstaat immer weiter aufgebläht wird. Es entfremdet sich immer mehr vom eigentlichen Sinn, nämlich Menschen in der Notlage auszuhelfen. Verhaltenspsychologisch ist das natürlich sehr fatal, wenn den Menschen die Selbstwirksamkeit aberzogen wird und sie in einer Abhängigkeit gefangen sind. Sicher spielt da am Ende auch eine Freibierpolitik und Mobilisierung eines abhängigen Wählermilieus eine Rolle. Nur ein paar Gedanken, warum ich da nicht mehr so dieser Jubelperser bin, was den Sozialstaat betrifft.

        Bei der Herabsenkung der Einkommensgrenze für das Elterngeld, geht es um ein ganz anderes Milieu, nämlich die Performer, Gutverdiener, die bildungsbürgerliche Schicht. Ich spüre auch da wenig Mitgefühl, wenn das beklagt wird, denn die Leute in dieser Sphäre leben oft schon oft materiell auf so weitem Fuß, dass der Staat hier nicht auch noch etwas beisteuern sollte. Eine hohe Besteuerung hingegen, ist vielleicht gar nicht so verkehrt um da ein wenig den Fuß vom Konsumgas zu nehmen. Natürlich ziehen die letztlich den Wagen und sorgen überproportional dafür, dass die ganze Fiskal- und Transfermaschinerie BRD läuft. Müssen sie halt auswandern und vielleicht dann realisieren, dass anderswo nicht gerade auf sie gewartet wird, weil sie dort auch nur Ressourcen allokieren.