Rasen mähen schädigt die Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenheit - weil Wurzeln deutlich kürzer sind verglichen mit einer wilden Wiese - und steigert das Risiko für Übeflutungen - eviltoast

Dies ist ein Post in dem ich auf diesen Post hier reagiere “Frag Feddit: Was habt ihr für einen Rasenmäher und wie zufrieden seid ihr?

Die Ursprungsquelle für diesen Gedanken ist ein Bild das ich gerade nicht wiederfinde, daher hab ich ein ähnliches aber passendes Bild als Alternative genommen. Im Bild sieht man ganz links das Gras (von Kentucky glaube ich) und rechts daneben diverse unterschiedliche andere Pflanzen, incl deren Wurzel-Länge.

Wie ihr sehen könnt sind die Wurzeln von Gras sehr sehr klein.

Bei starker Trockenheit wird logischerweise die obere Ebene angetrockenet, d.h. Gras stirbt schnell ab, während die anderen Pflanzen in tieferen Ebenen nach Wasser suchen können.

Ein weiterer Punkt ist dass hohe Gräser gegenüber dem Boden auch etwas Schatten Spenden. Die Pflanze bekommt einen Sonnenbrand und stirbt vermutlich aber der Boden trockent nicht mehr so schnell aus. Und selbst völlig ausgetrocknet spenden die ja häufig noch Schatten solange die braunen Blätter noch standhaft bleiben.

Durch den Klimawandel wird das Wetter nicht mehr so vorhersehbar und extremer, d.h. es gibt längere starke Trocken-Phasen und stärkeren Regen der auch mit größerer Wahrscheinlichkeit Dinge überflutet.

Und je trockener ein Boden ist, desto langsamer geschieht die Wasser-Aufnahme, wie dieses Video eines Meterologen sehr anschaulich zeigt..

tldr: rasen mähen erhöht die Gefahr für Überflutungen, weil auf der Wiese nicht so gut ablaufen kann.

  • Macros@feddit.de
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    9 months ago

    wie dieses Video eines Meterologen sehr anschaulich zeigt..

    Das Video ist zwar schön kurz und einfach, aber falsch. Das Gras führt beim nassen Boden dazu, dass der Becher nicht abdichtet und das Wasser rausläuft. So schnell wie im Video versickert Wasser ja nicht mal in Sand!

    Hier hat jemand das Experiment ordentlich wiederholt: Plastikröhren in den Boden geschlagen, oben offen und dann genau aufgezeichnet, mit welcher Rate Wasser versickert.

    Das Ergebnis ist ganz anders. Es ist umgekehrt! Wobei es bei passenden Böden (lehmig) tatsächlich zur Bildung eines Oberflächensiegels kommen kann, dass hält aber nur wenige Minuten. (Was bei Deichbrüchen sehr relevante Minuten sein können)

    • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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      9 months ago

      Danke für das Video, dass auf diese Unterschiede eingeht.

      Wie du sagst und auch das Video zeigt, hält ein Oberflächensiegel nur relativ kurz.

      Auf der Ebene ist das soweit unproblematisch. Bei steileren Hängen kann dadurch schon erstmal ein starker Oberflächenabfluss erzeugt werden, der sich im Tal sammelt, also auf dem Weg immer stärker wird. Dazu kommt dann, dass dieser dann auch ggf. Material mitträgt und Furchen schlägt, in denen das Wasser gesammelt abfließt. Vereinfacht gesagt, entstehen so Bäche. Und wenn das Sturzbäche sind, dann kann es problematisch werden.

      Wiesen sollten dennoch für die Infiltration von Vorteil sein. Das liegt dann weniger an der Feuchtigkeit, die besser gehalten wird, sondern daran, dass die Wurzeln Kapillaren erzeugen. An denen entlang kann das Wasser leichter in den Boden infiltrieren. Auch für die Retention sind Wiesen ggü. kurzem Gras gut. Die Biomasse selbst kann mehr Wasser an der Oberfläche zurückhalten. Es wirkt ein bisschen wie ein grobporiger Schwamm.