Diese Geschichte finde ich so unsagbar typisch für alles was mit deutscher Rüstungspolitik zu tun hat:
- ein europäisches Gemeinschaftsprojekt (FR, ES, DE) was die Chance auf Skalierung bieten würde
- FR und ES nehmen zwei Modelle: einen Aufklärer und einen schwer bewaffneten Helikopter
- DE möchte sparen und nimmt deshalb nur ein Modell, das sowohl aufklärerische Fähigkeiten, aber auch kämpferische Luftunterstützung bieten kann
- Diese Eierlegende Wollmilchsau ist schwierig zu realisieren, führt zu technischen Problemen und Mehrkosten
- FR und ES entschließen sich einen Nachfolger zu bauen
- DE steigt aus, weil der Tiger nicht funktioniert
- Pikachu-Gesicht
Frankreich und Spanien nutzen beide auch nur eine Konfiguration.
Ah, du hast Recht. Frankreich nutzte die HAP (Protection) und HAD (Destuction) Varianten, ließ dann aber die HAP zu HAD umrüsten.
Dennoch ist es wohl vor allen Dingen die DE Konfiguration gewesen, die zu Schwierigkeiten geführt hat.
Ja, die Bundeswehr setzt eine eigene Konfiguration ein, da sitzt das Sensorsystem auf dem Rotor, dürfte neben der fehlenden Bordkanone der größte Unterschied sein, ob das so gravierend ist weiß ich aber nicht. Ich bin mir auch ehrlichgesagt nicht sicher warum das Ding in Deutschland so viele Probleme macht, vielleicht bekommen wir das aus den anderen Ländern einfach nicht mit und da sieht es genauso aus, oder man hat mal wieder nicht für Ersatzteile gesorgt. Der NH-90 hat ja auch nicht nur in Deutschland Probleme gemacht.
Siehe auch “Nachgefragt: Das deutsche Heer im Jahr 2024” ab Minute 16, wo der als Übergangslösung bestellte leichte Kampfhubschrauber H145M und zukünftige Alternativen zu Kampfhubschraubern diskutiert werden.
Irgendwie habe ich den Eindruck, dass Deutschland nie wirklich warm geworden ist mit dem Konzept eines “richtigen” Kampfhubschraubers wie dem Tiger und jetzt mit dem H145M wieder zurückkehrt zum präferierten Konzept eines PAH-1.
Der Name der Seite, ist der eigentlich komplett unironisch gemeint? Das Blog dahinter, wirkt ja durchaus ernsthaft.
Ich denke, beim Namen ist schon ein gewisses Augenzwinkern dabei. Thomas Wiegold hat selbst z.B. Zivildienst geleistet statt Wehrdienst, und ich empfinde seine Berichterstattung ist nicht als jingoistisch oder Hofberichtserstattung, sondern als sachlich, unaufgeregt und durchaus mal kritisch. Den Sicherheitshalber-Podcast kann ich auch nur empfehlen.