1,5 Millionen Zuwanderer im Jahr erforderlich - eviltoast
  • GalataBridge@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    1
    ·
    1 year ago

    Nun, ich weiß nicht. Wäre ich ein Migrant mit Top Ausbildung im MINT-Bereich wäre Deutschland nicht meine erste Wahl.

    • Fast die höchste Steuernlast in der EU
    • hohe Energiepreise
    • hohe Mietpreise in den Städten (und genau da, wo die Jobs sind)
    • gefühlt 8 Monate im Jahr schlechtes Wetter
    • die deutsche Sprache ist schwer zu lernen

    Und zudem kenne ich einige gut ausgebildete Expats in Deutschland mit verschiedenen Stationen im Ausland und die Meinung dahingehend ist auch einhellig: Mit keinem Volk ist es so schwer Freundschaften zu knüpfen wie mit Deutschen.

  • Scrabbone@discuss.tchncs.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    1
    ·
    1 year ago

    Fachkräftemangel ist für mich das Unwort des Jahrzehnts. Es gibt weder einen Fachkräftemangel in der Kranken- oder Altenpflege, noch einen bei den Lehrern, den Ärzten, Psychotherapeuten oder Informatikern. Die Arbeitgeber finden in den Bereichen nur keine Fachkräfte, die für ihre geringe Bezahlung und oder super schlechten Arbeitsbedingungen arbeiten wollen. Ihre Lösung ist es jetzt Ausländer, die aufgrund der schlechten Verhältnisse im Herkunftsland hier arbeiten wollen, anzuwerben. Weil sie die aber integrieren müssten und das auch wieder Geld kostet, wollen sie das jetzt auch noch abschaffen. Wie will man als Gesellschaft zusammenleben, wenn man nicht einmal die gleiche Sprache spricht? Ausländer ins Land zu holen und die Integration in die Gesellschaft nicht durchzuführen, führt zur Spaltung der Gesellschaft, weil Untergruppen sich nicht zu ihr zugehörig fühlen und irgendwann hat man dann Zustände, wie in Frankreich und USA. Ich möchte hier nochmal ausdrücklich erwähnen, dass dieser Kommentar keineswegs gegen Einwanderung gerichtet ist, sondern nur gegen die Einwanderung, die billige Arbeitskräfte generieren soll und man den Einwanderern von Anfang an nicht die Möglichkeit bieten möchte, sich zu integrieren.

    • Ragoo@lemm.ee
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      0
      ·
      1 year ago

      Es gibt weder einen Fachkräftemangel in der Kranken- oder Altenpflege, noch einen bei den Lehrern, den Ärzten, Psychotherapeuten oder Informatikern. […] Ihre Lösung ist es jetzt Ausländer, die aufgrund der schlechten Verhältnisse im Herkunftsland hier arbeiten wollen, anzuwerben.

      Was machen denn die ganzen Deutschen aktuell, die eigentlich in allen diesen Jobs arbeiten würden? Wir haben in Deutschland quasi Vollbeschäftigung.

      Du kannst auch noch Handwerker, Verwaltungsfachangestellte, Erzieher oder Gastronomiepersonal auflisten. Es wird einfach überall gesucht (es gibt natürlich noch Unterschiede, vor allem regional), weil wir einfach auf dem deutschen Arbeitsmarkt nicht mehr genug Arbeitskräfte haben. Große Potenziale gibt es lediglich noch bei Teilzeitarbeitenden - und das sind in Deutschland vor allem die Frauen mit einer sehr hohen Quote. Allerdings wollen die meisten ja eher zur 4 Tage Woche als umgekehrt.

      Das Problem wird in den nächsten 13 Jahren einfach nur noch deutlich schlechter werden, weswegen ja auch immer die Zahl 400.000 netto Zuwanderung im Raum steht. Etwa 30% der aktuellen Arbeitskräfte gehen bis 2036 in den Ruhestand. Das sind also noch mal etwa 3 Millionen weniger Erwerbstätige.

      • Scrabbone@discuss.tchncs.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        0
        ·
        1 year ago

        Ich habe leider keine Antwort darauf, in welche Berufsgruppen die Leute aus dem Handwerk, der Pflege etc flüchten. Aus Erfahrung in meinem Bekanntenkreis, der wahrscheinlich nicht repräsentativ für ganz Deutschland ist, sind zum Beispiel die Radiologiestellen an den Klinken, wo ein gutes Arbeitsklima herrscht unter den Bewerbern sehr gefragt. Bei den Hausarztpraxen in Städten gibt es auch eine große Nachfrage, aber es möchte niemand aufs Land, in Praxen, in denen es wenig Medizinprodukte gibt und nicht viel Geld herüberkommt. Genau so ist es mit den wenigen Psychotherapeuten-Kassenstandorten. Als Beispiel für die Pflege, die zeigen soll, wie viel Arbeitskraft in Deutschland noch zu holen wäre, wenn man die Arbeitsbedingungen verbessern würde, habe ich diese Studie ausgesucht. https://www.arbeitnehmerkammer.de/studie-ich-pflege-wieder-wenn.html

        Dass viele Leute nur in Teilzeit arbeiten liegt häufig an den steuerlichen Nachteilen, die die Beschäftigten erhalten, wenn sie mehr Stunden arbeiten. Wenn man da etwas verändern würde, könnte man dort sicherlich weitere Arbeitsstunden erhalten.

        • Ragoo@lemm.ee
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          1
          ·
          1 year ago

          Als Beispiel für die Pflege, die zeigen soll, wie viel Arbeitskraft in Deutschland noch zu holen wäre, wenn man die Arbeitsbedingungen verbessern würde, habe ich diese Studie ausgesucht. https://www.arbeitnehmerkammer.de/studie-ich-pflege-wieder-wenn.html

          Laut der Studie ist die Nummer 1 Arbeitsverbesserung allerdings, dass es mehr Personal gibt. Das ist dann ein Catch-22. Wenn es aus demografischen Gründen weniger Arbeitskräfte gibt und alle Branchen um Arbeitskräfte buhlen, dann wird es schwer, aus diesem Teufelskreis auszubrechen.

          Konkret bei Pflegekräften will ich natürlich nicht sagen, dass es gar nicht möglich ist. Da fällt mir besonders ein, dass der Dokumentationsaufwand durch schlankere Prozesse und Digitalisierung erheblich gesenkt werden könnte und die Steuerbelastung für niedrige und mittlere Gehälter auch stark gesenkt werden könnte, wenn man dafür sehr hohe Vermögen stärker belastet.

          Aber ich bin einfach recht pessimistisch/realistisch. Wenn etwas in Deutschland politisch “schwierig” ist, dann ist es meist “unmöglich” bei unserem Reformtempo und fehlender Weitsicht. Es muss erst richtig knallen, bevor was passiert.

  • sipsap@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    1
    ·
    1 year ago

    Und die wohnen dann unter Brücke oder wie oder was? Dafür steht buchstäblich nicht genügend Wohnraum zur Verfügung.

    • MioMar@lemm.ee
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      1
      ·
      edit-2
      1 year ago

      Ich arbeite in einem Mangelberuf und bin momentan auf Job Wohnungssuche in einer Großstadt. Es ist so verdammt zermürbend… Einstellen würden mich bisher alle 6 Stellen sofort, mit denen ich geredet habe. Von den in den Jobanzeigen angegebenen Mitarbeiterwohnung war/ist aber “momentan keine verfügbar… wissen auch nicht wann wieder…Keine Ahnung” Ja cool, dann arbeite ich bei euch und leb in einem Erdloch Diggie, kein Thema. Wie da dann nochmals Millionen unterkommen sollen, will ich mit Tafel und Buntstiften erklärt haben. Edit: “Normal” ne Wohnung finden? Sobald der Vermieter ‘neuer Job’ hört, steigt er meist schon aus, da da ja dann eine Probezeit dabei ist… war letztens die Begründung.