Unternehmen tendieren seit einiger Zeit dazu, Teilbereiche ihrer Produktion in das nächstgelegene Land mit qualifizierten Arbeitskräften und ähnlichen Zeitzonen zu verlagern. Wieso in die Ferne der kapitalistischen Dauerkrise schweifen, wenn Ausbeutungs- und Verwertungsketten auch in der Nähe aufgebaut werden können?
Die Globalisierung und der damit einhergehende Abbau von Handelsschranken kann eben nicht funktionieren, wenn eine zentrale aufstrebende Wirtschaftsmacht nur eine semipermeable Membran bietet, die einerseits möglichst frei exportieren, den Zugang zum eigenen Markt aber sehr restriktiv hält.
Die momentane Rückkehr des Protektionismus auch in “westlichen” Ländern ist lediglich eine - wenn auch späte - Reaktion auf diese längst gelebte, knallhart protektionistische Realität in Asien.
Es wird zu einer Fragmentierung der Märkte kommen, mit Trennlinien mindestens zwischen den Blöcken USA und China, vielleicht auch Europa.
Ja China macht das. Und China ist damit sehr erfolgreich. So wie Japan und Südkorea übrigens auch. Das ist die Lehre, die diese Länder aus dem Kolonialismus der europäischen Länder gezogen haben. (Btw Thailand und Iran auch)
Deshalb sind diese Länder auch wirtschaftlich und politisch stark. Ich kann es Ihnen nicht verdenken, unsere Länder würden ebenso handeln oder handeln wollen.
Wenn dich die Perspektive “der Anderen” interessiert, dann kann ich “Aus den Ruinen des Empires” von Pankaj Mishra empfehlen. Er ist Inder.
unsere Länder würden ebenso handeln oder handeln wollen
Tun sie zum Teil ja. Nur Deutschland tut sich noch eher schwer mit der Erkenntnis, dass eine unter dem Mantra “Wandel durch Handel” auf kurzfristige Profite optimierte Wirtschaftspolitik aus dem Systemkonkurrenten eben doch keinen Freund macht. Es wird ungemütlich werden.
China hat nun mal auch die Ressourcen, um eine deutlich geschlosserene Volkswirtschaft zu betreiben, als wir sie haben. Protektionismus auf Anschlag funktioniert für uns einfach nicht. Natürlich war es auch dumm Jahrelang China hinterherzurennen und sich für kurzfristige Profite auf den einseitigen Handel einzulassen.
Wir sind wahrscheinlich wirklich am Ende der Geschichte angelangt.
Hoffen wir mal, dass wir nicht das 20:15 Programm waren. Fühlt sich aber eher nach Mittwoch Vormittag auf RTL an.
Unternehmen tendieren seit einiger Zeit dazu, Teilbereiche ihrer Produktion in das nächstgelegene Land mit qualifizierten Arbeitskräften und ähnlichen Zeitzonen zu verlagern. Wieso in die Ferne der kapitalistischen Dauerkrise schweifen, wenn Ausbeutungs- und Verwertungsketten auch in der Nähe aufgebaut werden können?