[DE] Nein, Zuwanderung/Flucht ist nicht das wichtigste Problem. Die Diskursverschiebung nach rechts, die solche Ergebnisse produziert, ist eher das Problem. - eviltoast
  • Spzi@lemm.ee
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    1 year ago

    Die Darstellung einer “Bubble”, wie sie uns seit langem in den Medien suggeriert wird, ist eine Lüge.

    Deine Bubble schützt dich nicht davor, Informationen und Meinungen anderer zu hören. Sie schränkt nur eine wie viel aus deiner Bubble nach draußen durchdringt.

    Ich fand die nachfolgenden Erklärungen nicht überzeugend; die Behauptung wirkt für mich nicht gestützt. Oder ich verstehe vielleicht nicht?

    Persönliche Verbindungen sind ja meist bidirektional. Wenn ich mich nur mit Menschen treffe, die mir recht ähnlich sind, schützt mich das schon davor, andere Meinungen zu hören (wenn auch nicht davor, Meinungen anderer zu hören).

    Auch bei unidirektionalen Verbindungen (z.B. Blog lesen) kann ich mich mehr oder weniger herausfordern. Wenn ich nur Blogs lese, die meine Meinung bestätigen, bleibe ich auch hier in meiner Bubble.

    Ich glaube, das Wort wird für zwei Phänomene verwendet, die sehr unterschiedlich sind, aber im Ergebnis ähnlich wirken:

    1. Filterblase: Wie ich selbst Online-Inhalte selektiere oder von Algorithmen empfohlen / gezeigt bekomme
    2. Bubble: Soziales Umfeld, Menge an Ansichten, mit denen ich mich umgebe oder von denen ich umgeben werde
    • Ooops@kbin.social
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      1 year ago

      In beiden Fällen gibt es aber die selben Phänomene.

      Entweder du kommunizierst nur in deiner Bubble und bleibst da drin oder du informierst dich auch darüber hinaus… aber dann geht’s hauptsächlich darum, dass du Informationen bekommt, nicht darum dass du anderen mitteilst, was in deiner Bubble so die verbreitete Meinung ist.

      Also genau, was ich beschrieben habe. Deine Bubble beschützt dich nur sehr unzureichend, vor Meinungen von außerhalb, weil es einfach ist, dich auch anderweitig zu informieren. Die gängige Meinung in deiner Bubble hingegen dringt kaum nach außen. Selbst wenn du (wie du sagst bidirektional) kommunizierst, stellst du üblicherweise nur deine Meinung dar aber machst keine Aussage darüber wie verbreitet die Meinung ist.

      Ergo: Du bekommst sehr wohl mit wie viele Leute scheinbar in Deutschland kaum Interesse am Klima haben. Aber wie oft passiert es denn mal, dass du wie hier quasi auf die Metaebene wechselst und über deine Bubble redest und dass die verbreitete Meinung da eine völlig andere ist. Deine Bubble schützt dich nicht davor, dass du regelmäßig mit lauten und Nervigen Menschen konfrontiert wirst, die selbst den Klimawandel leugnen. Deine Bubble schützt aber normalerweise andere davor, mitzukriegen wie verbreitet die gegenteilige Meinung ist, in deiner Bubble und in vielen anderen gleichgesinnten.

      Und so sitzen jede Menge Menschen in ihrer eigenen kleinen Bubble, schauen ab und zu raus und wundern sich, warum nur bei ihnen Themen völlig anders gewichtet sind. Auf die Idee, dass es solche Blasen massenhaft gibt und jede von sich inzwischen glaubt, etwas besonderes zu sein, während Umfragen ihnen suggerieren, dass sie allein darstehen, kommst du gar nicht.