Fefe fasst mal kurz zusammen warum wir im DACH Raum eigentlich noch zu wenige Klimakleber haben - eviltoast

Datenpunkt zu den Klimaklebern: Die Niederlande. Ich zitiere:

After 27 days of A12 blockades and more than 9,000 arrests, the Lower House is asking the cabinet to come up with a phase-out path for fossil subsidies.

Wir haben nicht zu viele Klimakleber in Deutschland. Wir haben zu wenige.

Ja aber warte mal, Fefe, Subventionen für klimaschädliche Firmen? Sowas beklopptes würden wir Deutschen doch niemals machen!

Nun, äh, … Machen wir, und zwar nicht nur im Konjunktiv.

In Deutschland werden danach aktuell mehr als 16 Milliarden Euro Steuergeld pro Jahr in klimaschädliche Subventionen für die Industrie investiert - und damit rund sechsmal so viel wie in deren klimafreundlichen Umbau.

Immer diese Scheiß Klimakleber, ey!1!! Immer nur alles kaputt machen die!!1!

Die Revolution musste leider abgesagt werden. Das Betreten des Rasens war verboten.

Ich bin ehrlich beeindruckt davon was die Klimaschutzbewegung in der Niederlande auf die Beine gestellt hat. Wenn da jetzt tatsächlich auch was substantielles bei rauskommt könnte das die Dynamik überall verändern. Die ganze Rhetorik “Das bringt doch nichts, das macht die Leute nur sauer” würde auf einmal in sich zusammen fallen.

Ich versteh zwar nicht ganz wo diese 16 Milliarden her kommen (Fefe hat die von der Tagesschau hier: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/greenpeace-klimaschaedliche-subventionen-thyssenkrupp-basf-100.html) aber wenn man danach mal sucht kommen eher Zahlen wie 45-65 Milliarden dabei raus…

    • hh93@lemm.ee
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      1 year ago

      Dazu Förderung von Dienstwägen, Nichtbesteuerung von Flugbenzin, Pendlerpauschale die weiter vom Arbeitsplatz weg wohnen sogar noch belohnt

      Gibt schon einige falsche Subventionen hier

      • notepass@feddit.de
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        1 year ago

        Pendlerpauschale die weiter vom Arbeitsplatz weg wohnen sogar noch belohnt

        Finde ich schwierig - Nicht jeder kann den Arbeitsort frei wählen. Ich habe damals auch gut 60km vom Wohnort entfernt gearbeitet. Nicht weil ich’s wollte, sondern weil’s nicht näheres gab. Ich bezweifle, dass viele Leute Bock haben lange zum Arbeitsort zu fahren und das nur für die Steuerentlastung machen.

        • Killing_Spark@feddit.deOP
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          1 year ago

          Ich bezweifle, dass viele Leute Bock haben lange zum Arbeitsort zu fahren und das nur für die Steuerentlastung machen.

          Das ist schon richtig aber: Anreize machen einen starken Unterschied. Dank der Steuerentlastung hat dir das Pendeln Zeit gefressen und relativ wenig Geld gekostet. Das hat deinen Anreiz näher zur Arbeit zu ziehen oder dir einen anderen (möglicherweise schlechter bezahlten) Job in der Nähe zu suchen verringert. Dich persönlich hätten die höheren Kosten vielleicht nicht dazu gebracht umzuziehen / den Job zu wechseln, aber in der breiten Masse kann sowas schon einen Unterschied machen.

          • notepass@feddit.de
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            1 year ago

            Die Sache hier ist: Das wird wohl auch wieder überdurchschnittlich die Geringverdiener treffen. Da würde ich am ehesten vermuten, dass genau dort gewohnt wird wo es am günstigsten ist. Arbeit ist dann dort wo man was findet. Für viele Leute ist “näher an den Arbeitsort ziehen” einfach keine Option. Und eine Stelle in der Nähe finden ist auch immer leichter gesagt als getan.

            Ich sehe das nicht als sozialverträglich. Man könnte höchstens versuchen es an das Einkommen zu koppeln. Für mich wäre der Wegfall der Pauschale nicht schlimm. Jemand der seine 1600€ hinter steuern bekommt ist darauf schon fast angewiesen.

            • Killing_Spark@feddit.deOP
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              1 year ago

              Momentan ist es ans Einkommen gekoppelt aber genau andersrum als man es will! Die Pauschale ist Einkommen das du nicht versteuern musst. Davon haben Leute die mehr verdienen einen größeren Vorteil als Leute die weniger verdienen wegen der Steuerprogression. Also allein das abschaffen der Pauschale würde mehr Gleichheit schaffen, eine Gießkannen Methode würde zugunsten von allen gehen und eine Förderung von Geringverdienern wäre wünschenswert.

              Um das mal plastisch zu machen: Angenommen zwei Menschen haben den selben Arbeitsweg und können sich daher die selbe Pauschale anrechnen lassen, sagen wir 100€ damits einfach bleibt. X zahlt die 42% Spitzensteuersatz und Y zahlt nur die minimalen 14%. Dann bekommt X am Ende durch die Steuerrückzahlung 42€ zurück Y aber nur 14€.

              Das deutsche Steuersystem ist übrigens voll mit solchem Unsinn der Besserverdiener begünstigt.